Die Schweizer Goldexporte in die Volksrepublik China sind im Juli kräftig gestiegen. Gold mit Ursprungsland Russland wurde nochmals importiert.
Die Schweiz hat im Juli so viel Gold nach China ausgeführt wie schon lange nicht mehr. Den am Donnerstag veröffentlichten Zolldaten zufolge kletterten die Schweizer Goldexporte im vergangenen Monat auf 80,1 Tonnen im Umfang von knapp 4,4 Milliarden Franken. Das entspricht dem höchsten Wert seit Dezember 2016, als rund 158 Tonnen des gelben Edelmetalls in die Volksrepublik geliefert wurden.
Auf Mehrjahreshoch
Im Mai hatte die Schweiz knapp 10 Tonnen und im Juni 32,5 Tonnen Gold ins Reich der Mitte exportiert. Im Sog der Juli-Exporte nach China kletterten auch die Schweizer Gesamtausfuhren auf ein Mehrjahreshoch. Der Agentur «Reuters» zufolge stiegen die gesamten Goldexporte der Schweiz auf 186,2 Tonnen, so viel wie seit 2016 nicht mehr.
Gestiegen sind im Juli auch wieder die Goldausfuhren nach Indien, das wie China einer der wichtigsten Goldmärkte weltweit ist. Ausgeliefert wurden 15,8 Tonnen Gold. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Juni (7,7 Tonnen), aber weniger als halb so viel wie im Mai (36,7 Tonnen).
Russisches Gold gibt zu reden
Im vergangenen Juli hat die Schweiz auch erneut russisches Gold importiert, und zwar 261 Kilogramm. Im Mai waren es etwas mehr als 3 Tonnen und im Juni 284 Kilogramm. Laut Angaben der Zollbehörden handelte es sich im Mai und Juni um Gold mit Ursprungsland Russland, das von Grossbritannien aus in die Schweiz eingeführt worden war.
Anfang August hat der Bundesrat die Sanktionen im Handel und mit Diensten rund um Gold aus Russland verschärft. In einer weiteren Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine übernahm die Schweiz zusätzliche Sanktionsvorgaben von der Europäischen Union. Verboten wurde, Gold aus Russland zu kaufen, einzuführen oder zu transportieren, ebenfalls Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem gelben Edelmetall.