Im März hatte noch der Rubel-Verfall bei der Valartis-Gruppe für Sorgenfalten gesorgt. Doch die Erholung der russischen Währung hat nun für einen Gewinnsprung gesorgt.
Die Zuger Valartis-Gruppe erwartet einen deutlich höheren Halbjahresgewinn. Laut ungeprüften Zahlen soll unter dem Strich ein Gewinn von 16 bis 18 Millionen Franken erzielt worden sein, wie es in einer Mitteilung der Beteiligungsgesellschaft vom Mittwoch heisst.
Das ist deutlich mehr als die 4,8 Millionen Franken, die in den ersten sechs Monaten des Vorjahres erzielt wurden. Das Finanzergebnis belaufe sich auf 13,7 Millionen Franken, wie es weiter heisst. Dies sei hauptsächlich auf die Stärkung des Rubelkurses gegenüber dem Franken zurückzuführen, schreibt Valartis.
Künstlicher Kurs
Die Gruppe hat ein hohes Rubel-Risiko über ihre Immobilien-Engagements in Russland mit der Firma ENR Russia Invest. Laut früheren Angaben hält Valartis 63 Prozent an ENR . Das Engagement der Gruppe in von westlichen Sanktionen getroffenen Staat macht damit etwa 30 Prozent der Konzernbilanz aus.
Der Rubel war in den Wochen nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine zunächst eingebrochen. Vergangenen Mai und Juni hatte sich der Kurs der Währung aber deutlich erholt. Aufgrund der Sanktionen und Kapitalverkehrs-Kontrollen ist die Kursentwicklung jedoch wenig aussagekräftig. Russland besteht etwa darauf, dass ihre Gas-Exporte neu in Rubel und nicht mehr in Dollar bezahlt werden müssen, womit die Währung künstlich gestützt wird.
Anfang März hatte man für einen Franken zeitweise bis zu 150 Rubel erhalten. Aktuell liegt der Kurs bei rund 63 Rubel zum Franken. Anfang Jahr waren es rund 80 Rubel. Die definitiven Zahlen zum Halbjahr will Valartis am 25. August vorlegen.