Auf Wikileaks folgt nun OpenLeaks. Die neue Plattform für Whistleblower will die Probleme ihrer Vorgängerin vermeiden.
Generell richtet sich OpenLeaks wie ihr Vorbild Wikileaks an Whistleblower. Ziel der Betreiber ist es, eine Plattform zur Verfügung zu stellen, wo Whistleblower sicher Dokumente einreichen können. Die Veröffentlichung soll jedoch anders vorangetrieben als bei Wikileaks.
Das Konzept von Wikileaks habe konzeptuelle Mängel, die OpenLeaks verhindern will. Denn Wikileaks hat mit einer hohen Datenfülle zu kämpfen, die es zu verarbeiten gilt. Das Portal provoziert mit seiner Publikationspolitik oft harsche Kritik, sodass die Homepage schon mehrmals geschlossen und somit das Zugangstor zur Öffentlichkeit verriegelt wurde.
OpenLeaks will die gesammelten Dokumente Informationen direkt an Drittorganisationen wie NGO, Gewerkschaften oder Medien weiterleiten, die wiederum die Dokumente veröffentlichen. Somit sollen Informationen einerseits schneller verarbeitet werden können und einer Veröffentlichung nichts im Wege stehen.
Kleiner Schritt bis zum Datenverkauf
Der Ansatz von OpenLeaks ist aber auch ein erster Schritt zur Kommerzialisierung des Whistleblowings. Die Schwelle von der freien Übergabe der Daten an Dritte zum gebührenpflichtigen Verkauf der Daten scheint sehr niedrig zu sein. Julian Assange legt bei Wikileaks grossen Wert darauf, dass er seine Dokumente gratis veröffentlicht und seine Aktionen lediglich durch Spenden finanziert.
Das Konzept von OpenLeaks hingegen könnte einen neuen Finanzierungsansatz der Whistleblower-Gemeinschaft im Verkauf der Dokumente finden und somit ein delikates neues Geschäft ins Leben rufen.