Eine der weltweit grössten Goldraffinerien will künftig «grüner» werden. Das könnte Minen treffen, die zu viel Schadstoffemissionen verursachen.
Für viele Anleger hat Gold nicht den Ruf einer nachhaltigen Anlage. Denn die Gewinnung und die Raffination des gelben Edelmetalls werden mit grossen Mengen an Wasser, Energie und giftigen Chemikalien in Verbindung gebracht. Auf den Abbau des Edelmetalls fällt der grösste Teil des ökologischen Fussabdrucks. Mehr Nachhaltigkeit im Goldbergbau und -handel ist daher in Umweltschutz-, aber auch zunehmend in Investorenkreisen ein Dauerthema.
Die in Genf ansässige MKS Pamp, eine der grössten Goldraffinerien der Welt, hat sich jetzt dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die Organisation Science-Based Targets Initiative (SBTI) hat das Ziel zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen genehmigt. SBTI ist eine Zusammenarbeit zwischen gemeinnützigen Organisationen und den Vereinten Nationen. Eigenen Angaben zufolge ist MKS Pamp damit die erste Edelmetallraffinerie weltweit, die über ein solches Ziel verfügt.
Schadstoffreiche Minen im Fokus
Wie MKS Pamp mitteilte, will sie die Emissionen aus ihrer Lieferkette bis zum Jahr 2030 um 27,5 Prozent reduzieren, ausgehend vom Basisjahr 2019. Um dieses Ziel zu erreichen, will die Goldraffinerie mit ihren Partnern zusammenarbeiten. Das könnte dazu führen, dass MKS Pamp künftig Gold aus Minen zurückweisen muss, die zu viel Kohlendioxid-Emissionen verursachen.
Zudem will der Anbieter von Finanz- und physischen Handelsdienstleistungen die absoluten Scope-1-Treibhausgasemissionen bis Ende der Dekade um 46,2 Prozent reduzieren. Unter Scope-1-Emissionen versteht man direkte Emissionen aus Quellen, die Eigentum der Unternehmen sind oder von ihnen kontrolliert werden. Ausserdem verpflichtet sich das Goldunternehmen, bis dahin weiterhin jährlich 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen.