Kasinos leben davon, dass die Besucher ihren Emotionen nachgeben, statt rational zu denken. Demselben Effekt fallen auch Hobby-Trader zum Opfer. 

Es ist eines der Argumente, die zum Beispiel die UBS für ihre Mandate in der Vermögensveraltung ins Feld führt: Dank besseren Informationen, stärkeren Nerven und dem Zugang zu mehr Produkten erzielen die Profis der Bank im Durchschnitt eine bessere Rendite als Kunden, die auf eigene Faust spekulieren.

Eine Studie der britischen IG Bank liefert nun Gründe für dieses schlechtere Abschneiden: So lassen sich 60 Prozent der Leute eher von Social Media zum Investieren verleiten als von einem Finanzberater – auf letzteren hören lediglich 45 Prozent. 

Teure Aufholversuche

Bei ihrer Aktivität an den Börsen fallen diese privaten Trader dann genau denjenigen Denkfehlern zum Opfer, zu welchen vor allem jene Menschen angesichts einer zu grossen Informationsflut neigen. So ist die Angst vor Verlusten grösser als der Appetit auf Gewinne, und die Leute werfen häufig gutes Geld schlechtem hinterher. 

Dieser zweite Effekt zeigt sich daran, dass die Leute häufig versuchen, Verluste durch weitere Trades wieder gutzumachen. Diese Tendenz ist allerdings stärker, wenn der vorhergegangene Rückschlag die maximale Verlustbereitschaft übersteigt.

Dieses Verhalten ist ähnlich vielversprechend wie ein erneuter Einsatz am Roulette-Tisch. Die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns bei kurzfristigen Anlagen an den Aktienmärkten bleibt immer gleich hoch, ein verspielter Einsatz lässt sich also nur mit Glück zurückholen. 

Verluste höher als Gewinne

Bei den Hobby-Tradern in der Studie der IG Bank kommt hinzu, dass sie den Gewinn zu früh mitnehmen, während sie bei Verlusten zu lange zuwarten. Obwohl genau die Hälfte der Trades zugunsten der Investoren ausfallen, sind die Verluste im Durchschnitt höher als die Gewinne. 

«Die Angst, Geld zu verlieren, führt oft dazu, dass gewinnbringende Trades zu früh geschlossen werden», sagt IG-Analyst Chris Beauchamp

Frust und Angst überwinden

Die Lösung für diese menschlichen Schwächen der Trader: Es gilt, die eigenen Emotionen auszuschalten. 

Die IG Bank, die auch in der Schweiz hochspekulative Instrumente für Retail-Investoren anbietet, empfiehlt, einen Handelsplan und eine Risikomanagement-Strategie aufzustellen. Das hilft dabei, weder im Frust über einen Verlust zu investieren, noch aus Angst vor einem solchen zu früh zu verkaufen.