Marcel Stalder übernimmt Anfang November 2019 einen neuen CEO-Posten, wie finews.ch erfahren hat.

Der im Service- und Beschaffungswesen tätige Schweizer Konzern Chain IQ hat Marcel Stalder zum neuen CEO ernannt. Er tritt seine Stelle Anfang November 2019 an und löst dabei Urs Dogwiler ab, der das Unternehmen Ende Oktober 2019 verlässt. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte Informationen von finews.ch.

Stalder startete seine Berufskarriere in den 1990er-Jahren als kaufmännischer Lehrling bei der Schweizer Grossbank UBS und wechselte später zur Beratungs- und Revisionsgesellschaft EY, wo er insgesamt 23 Jahre tätig war, zuletzt als CEO und Mitglied des Verwaltungsrats von EY Schweiz sowie als Marktleiter Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Hohe Wellen

Zwischen 2017 und 2019 kam es zu einer orchestrierten Intrige einer kleinen Gruppe von Mitarbeitenden, die anonym unbelegte Übergriffsvorwürfe gegen einen EY-Partner verbreiteten und so indirekt Druck auf die EY-Führung ausübten, und zwar mit dem Ziel, selbst die Kontrolle über die Unternehmung zu erlangen. Ein intern beteiligter Partner wurde fristlos entlassen und ein ehemaliges Mitglied der Partnerschaft und vermeintlicher Drahtzieher musste in der Folge aus allen wichtigen Verwaltungsratsmandaten in der Schweizer Wirtschaft zurücktreten.

Stalder deckte die Intrige auf und beruhigte die Situation, indem er als Länderchef Schweiz zurücktrat, damit seine Doppelrolle entflechtete und sich auf seine regionale Führungsaufgabe als Marktleiter Deutschland, Österreich und die Schweiz fokussierte. Der Fall und dessen Aufarbeitung hatten in den Medien sowie am Hauptsitz von EY in New York für grosses Aufsehen gesorgt, wie auch finews.ch berichtet hatte. 

Mit der Wahl des neuen Group CEO unterstreicht Chain IQ den Anspruch, das Wachstum nachhaltig voranzutreiben, die Marktpräsenz global auszubauen und die Innovationskraft gestützt auf Technologie und Digitalisierung weiter zu stärken. Marcel Stalder sei eine hochmotivierte, charismatische und zielorientierte Führungspersönlichkeit mit einem sehr analytischen, strukturierten Ansatz und starker Durchsetzungskraft, war von Chain IQ weiter zu erfahren. Seine Ernennung sei das Ergebnis einer langfristigen, strategischen Planung des Verwaltungsrats.

Spin-off der UBS

Im Rahmen der jährlichen Prüfung Anfang 2019 kamen das Aufsichtsgremium und der bisherige CEO Dogwiler zur Übereinkunft, dass mit dem Erreichen der vereinbarten Ziele für beide Seiten der richtige Zeitpunkt gekommen sei, um mit Chain IQ die nächste Phase einzuleiten – mit Stalder, wie sich nun zeigt.

In die Amtszeit Dogwilers fällt gemäss weiteren Angaben die strategische Transformation der globalen Organisations-Struktur sowie die Diversifizierung der Einkaufsdienstleistungen des Unternehmens. Entstanden ist Chain IQ 2014 auf Initiative des Schweizer Unternehmers Claudio Cisullo aus einem Spin-off (Abspaltung) der Schweizer Grossbank UBS.

Einkaufsvolumen in zweistelliger Milliardenhöhe

Der mittlerweile weltweit tätige Konzern ist in über 20 Ländern tätig und bedient dabei mehr als 50 Grosskunden, darunter die UBS, die Credit Suisse oder etwa den Liftbauer Schindler, und die ein gesamtes Einkaufsvolumen von rund 36 Milliarden Franken generieren.