Der Geschäftsführer des Dachverbands der Schweizer Bank tritt zurück. Altersbedingt, wie es heisst. Ein Nachfolger wird nun gesucht.
Der 63-jährige Urs Ph. Roth tritt per 16. September 2010 aus seinem Amt als CEO der Schweizerischen Bankivereinigung zurück, wie die Organisation am Montag mitteilte. Der Verwaltungsrat nahm mit Bedauern den «altersbedingten Rücktritt» zur Kenntnis.
Gemäss weiteren Angaben hat Urs Roth den Verband seit Januar 2001 geleitet. Er erhielt damals den Vorzug gegenüber Ex-Botschafter Thomas Borer, der ebenfalls auf dieses Amt aspiriert hatte. Roth war zuvor Chefjurist bei der UBS gewesen.
Rücktrittsgerüchte schon früher
Im vergangenen September kam es im Verband bereits auf Präsidentenebene zu einem Wechsel: Der Genfer Privatbankier Patrick Odier löste Pierre Mirabaud ab, ebenfalls Privatbankier und Genfer. In der Folge wurde verschiedentlich gemutmasst, Urs Roth könnte eretzt werden.
Soweit ist es nun nicht gekommen, sondern mit dem altersbedingten Rücktritt konnte eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Der Verwaltungsrat hat gemäss eigenen Angaben mit der Suche nach einem Nachfolger begonnen und wird zu gegebener Zeit informieren.
Drei Schwerpunkte gesetzt
In seiner Amtszeit setzte Roth gemäss eigenen Angaben drei Schwerpunkte: Erstens wurde unter seiner Führung die internationale Interessenvertretung erheblich ausgebaut. Neben den traditionellen Schwerpunkten wie Brüssel, Berlin oder Washington wurden insbesondere auch die aufstrebenden asiatischen Finanzplätze regelmässig besucht und wertvolle Kontakte aufgebaut.
Zweitens konnte Roth die Bankiervereinigung (SBVg) in der Schweiz als harten aber seriösen, verlässlichen und vor allem immer lösungsorientierten Verhandlungspartner positionieren.
Und drittens führte er ein Managementinformationssystem ein, welches dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung sowohl in Bezug auf die Ressourcenverteilung als auch das Informationsmanagement optimale Entscheidungsgrundlagen lieferte.