Der Schweizer Telekom-Riese hat Millionen Franken an Jungfirmen zu vergeben – und schaut sich dabei auch in der hiesigen Szene um. Ein neues Instrument zeigt, welche Startups für Swisscom in Betracht kommen.
Die Swisscom ist keine Bank. Dennoch ist der grösste Schweizer Telekom-Anbieter nicht mehr vom hiesigen Finanzplatz wegzudenken – und verfolgt in diesem Feld eine Vielzahl von Geschäften.
Besonders prominent engagiert sich die Swisscom dabei in der boomenden Fintech-Szene. Ob im Rahmen des Jungfirmen-Beschleunigers Kickstart Accelerator, der Bezahl-App Twint oder mit dem eigenen Finanz-Thinktank E-foresight: der «blaue Riese» mischt mit.
Auf den Radarschirm gebracht
Im Gegensatz zu den meisten Finanz-Playern hat Swisscom dabei auch Millionen zu vergeben. So schuf sie letzten Juni einen dedizierten Fintech-Fonds, wie auch finews.ch berichtete. Dieser ist mit über 10 Millionen Franken dotiert. Investiert werden soll das viele Geld in nationale und internationale Wachstumsthemen, wie es damals noch relativ vage hiess.
Jetzt schafft die Swisscom selber etwas Klarheit. So schaltete sie am Donnerstag den so genannten Fintech Start-up Radar Online, der einmal im Quartal aufzeigt, welche internationalen Jungfirmen für den Swisscom Fintech Fund besonders interessant sind.
Schub für den Marktwert
Der Thinktank E-Foresight erarbeitet dabei die Kriterien, welche Startups erfüllen müssen, um auf dem «Radarschirm» der Swisscom zu erscheinen. Dazu gehören unter anderem ein nachvollziehbarer Business Case, ein Management, das sich schon bewiesen hat sowie Partner und Kunden.
Das erfüllen aus Sicht der Swisscom-Experten derzeit Firmen wie Contovista, Descartes Finance und Lykke (siehe Grafik).
Wie beim Telekom-Anbieter zu vernehmen war, garantiert die Erfüllung jener Kriterien zwar noch keine Investition des Fintech-Fonds. Dennoch verschafft der Radar den erwähnten Startups etwas mehr Glanz – und dürfte auch deren Marktwert erhöhen.