Die Gold-Raffinerie Valcambi, die früher der Credit Suisse gehörte, hat einen neuen Besitzer. Der neue indische Eigentümer will damit die Verfügbarkeit des gelben Edelmetalls auf dem Subkontinent sicherstellen.
Das Tessiner Traditionsunternehmen Valcambi wurde für 400 Millionen Dollar an den indischen Schmuckhersteller Rajesh Exports verkauft. Dies hat unter anderem die Nachrichtenagentur «Bloomberg» berichtet.
Rajesh Exports ist der weltgrösste Hersteller und Exporteur von Goldschmuck. Mit dem Erwerb von Valcambi will Rajesh seine Kapazität bei der Herstellung von Goldschmuck auf mindestens 200 Tonnen Gold pro Jahr hochfahren. Gegenwärtig produziert das Unternehmen Goldschmuck mit einem Gesamtgewicht von 80 Tonnen im Jahr.
2003 von der Credit Suisse verkauft
Die Valcambi mit Sitz in Balerna im Kanton Tessin wurde 1961 gegründet. Ein paar Jahre später ging das Unternehmen an die Schweizerische Kreditanstalt, die heutige Credit Suisse (CS) über. Diese verkaufte Valcambi im Jahr 2003 an das US-Bergbauunternehmen Newmont Mining sowie an private Investoren.
Die CS werde den Deal zwischen Valcambi und Rajesh über einen Kredit zu etwa einem Drittel mitfinanzieren, hiess es weiter. Änderungen in den Management-Strukturen von Valcambi soll es nicht geben.
Will neue Märkte erschliessen
Valcambi soll neue Märkte für Rajesh eröffnen. «Der Zusammenschluss von Rajesh Exports und Valcambi stellt sicher, dass Valcambi seine globalen Anteile am Goldgeschäft ausbauen kann und neue Märkte in Indien, dem Mittleren Osten und China eröffnen kann», wird Valcambi-Geschäftsführer Michael Mesaric zitiert.
Indien und China sind die beiden grössten Goldkonsumenten der Welt. In Indien allein werden jedes Jahr knapp 900 Tonnen Gold nachgefragt. Damit wäre Valcambi rein rechnerisch in der Lage, den ganzen indischen Markt zu bedienen.