Offenbar soll jemand mehr als 30 Tonnen Gold im grössten Tresor der Welt eingelagert haben. In New York rätselt man darüber, wer hinter dieser Transaktion steckt. Eine heisse Spur führt nach Osteuropa.

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Hinter den dicken Mauern der US-Notenbank Fed in New York schlummern die weltweit grössten Goldbestände: Rund 6'000 Tonnen haben diverse Zentralbanken den Amerikanern anvertraut.

Doch in den letzten Jahren gingen die Goldbestände kontinuierlich zurück. Grund ist unter anderem die Aufhebung des Goldstandards und des fixen Wechselkurssystems in den siebziger Jahren. Seither stocken die Zentralbanken ihre Goldreserven kaum mehr auf.

SNB bunkert kein Gold mehr in den USA

Hinzu kommt: Diverse Zentralbanken repatriieren ihr Gold in die Heimat. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zum Beispiel liquidierte anlässlich der Goldverkäufe sämtliche Bestände in den USA. Die 30 Prozent des SNB-Auslandgoldes liegen nun bei der Zentralbank in England und in Kanada, wie finews.ch berichtete. Auch Deutschland und die Niederlande haben im vergangenen Jahr mehrere Dutzend Tonnen nach Hause geholt.

Die jüngste Bilanz der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) zeigt nun: Jemand hat tonnenweise Gold eingelagert. Laut einem Bericht im deutschen «Handelsblatt» (Artikel bezahlpflichtig) vom Donnerstag hatte man mit einem Nettoabzug von 207,5 Tonnen gerechnet. Tatsächlich betrug der Minussaldo aber nur 177 Tonnen, wie die Wirtschaftszeitung berichtet.

Ein Wert in Milliardenhöhe

Jemand muss also mindestens 30,5 Tonnen Gold neu eingelagert haben. Das entspricht – nach dem aktuellen Goldpreis einem Wert von mehr als 1,1 Milliarden Franken.

Wer hinter dem Goldsegen steckt, dazu sagte die Fed nichts. Laut «Handelsblatt» führt die heisseste Spur nach Osteuropa – genauer in die ukrainische Hauptstadt Kiew.

Nach New York «geschippert»?

Die ukrainische Zentralbank habe im vergangenen Jahr einen Teil ihrer Goldreserven verkauft, um den Devisenbedarf des Krisenstaats zu decken. Anfang 2013 soll sie noch 40 Tonnen Gold besessen haben, im Januar dieses Jahres noch 23, wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist.

Da New York zu den wichtigsten Handelsplätzen für das gelde Edelmetall zählt, ist es durchaus möglich, dass die Ukraine die Barren nach New York schipperte, um sie dort zu verkaufen. In Kiew dagegen könnten sie nur schwer verkäuflich gewesen sein.