Bei der Corporate Governance sind die Finanzinstitute in der Schweiz führend. Eine neue Studie bewertet Julius Bär am besten. UBS folgt auf Rang zwei.
Vor wenigen Wochen veröffentlichte zCapital – ein unabhängiger Vermögensverwalter mit Sitz in Zug – eine Studie zur Corporate Governance der Small- und Mid-Cap Unternehmen in der Schweiz. Nun wurde auch eine Rangliste der SMI-Unternehmen zusammengestellt. Ein Ergebnis: Trotz verbreiteter Zweifel in der Öffentlichkeit schnitten die Finanzinstitute dabei sehr gut ab.
Insgesamt wurde im Test ein Maximum von 100 Punkten vergeben. Julius Bär erhielt 84 Punkte und führt damit die Good-Governance-Liste an. Auf Rang zwei gelangte die UBS mit 80 Punkten. Die Credit Suisse und Zurich gelangten mit je 75 Punkten auf Rang sechs, Swiss Re und Bâloise erzielten je 70 Punkte – macht gemeinsam Rang elf.
Wer gross ist, hat grössere Gremien
Im Gegensatz zu den Nebenwerten schnitten die SMI-Unternehmen durchschnittlich besser ab. Vor allem die geringere Anzahl von Mehrheitsaktionären, die behindernd auf die Unternehmensleitung wirken können, wirkte sich positiv auf die Bewertung aus. Auch verfügen die grossen Unternehmen oft über eine ausgeprägtere Kommunikationsabteilung. Der positive Effekt von Medien- und Investor-Relations-Abteilungen schlägt sich auch im Resultat zu Buche.
Der Nachteil der SMI-Titel liegt in der relativen Grösse der Unternehmen. Diese erfordert komplexere Strukturen, die wiederum einen Trägheitseffekt mit sich bringen. Auch setzten sich die Gremien oft aus einer grösseren Anzahl an Mitgliedern zusammen, was auch zu Punkteabzug führt.
zCapital bewertet die Unternehmen anhand von 55 Kriterien, die in folgende vier Kategorien unterteilt wurden:
- Aktionärszusammensetzung und Kapitalstruktur
- Zusammensetzung des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung
- Entschädigungs-und Beteiligungsmodelle der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates
- Mitwirkungsrechte der Aktionäre