Gemessen an der Grösse hat keine Bank so viele Stellen abgebaut wie die UBS. Und ein Konzern verblüfft, weil er heute mehr Leute beschäftigt als im Boom – Credit Suisse.
Dass die Finanzbranche einen brutalen Aderlasse durchmachen musste, ist eine Binsenwahrheit. Das Online-Portal von CNBC listet nun auf, welche Finanzinstitute welchen Stellenabbau ankündigten – und wie sich der Personalbestand der einzelnen Firmen seit August 2007 verändert hat; also seit der Hoch-Zeit, bevor die Subprime-Krise durchschlug.
Schon die Gesamtzahl gibt zu denken: 383'661 Stellen wurden von den grossen Banken, Versicherungs-Unternehmen und Vermögensverwaltungs-Firmen weltweit gestrichen. Den massivsten Abbau meldete dabei – wenig überraschend – die Citigroup: Der grösste und personalintensivste Finanzkonzern strich insgesamt 75'000 Stellen.
Nimmt man freilich den Personalbestand des Unternehmens zum Massstab, so griff die UBS weltweit am schärfsten durch: Sie kündigte die Kürzung von insgesamt 19'700 Stellen an – dies bei einem Bestand von 81'500 Arbeitsplätzen im August 2007. Allerdings stehen hier bekanntlich noch einige Entlassungen an: Im letzten Quartalsbericht wies die Schweizer Bank immer noch 76'500 Arbeitsplätze aus.
Viele Entlassungen, aber auch Neuanstellungen
Die Unterschiede erklären sich teilweise damit, dass die Unternehmen trotz aller Kürzungen in bestimmten Märkten ihren Personalbestand ausbauten. So verkündeten Goldman Sachs und Morgan Stanley ebenfalls Stellen-Streichungen in der Grössenordnung von knapp 20 Prozent – ihre Personalbestände sanken aber sind in den letzten zwei Jahren nur leicht.
Insgesamt fällt auf, dass die US-Banken deutlich drastischere Einschnitte wagten (respektive wagen mussten) als die Europäer. Die Deutsche Bank beispielsweise kündigte seit Ausbruch der Krise lediglich die Kürzung von 1'380 Stellen an; und sie hat derzeit sogar mehr Personal als im August 2007.
Dasselbe gilt für Credit Suisse: In ihrem letzten Quartalsbericht wies die Paradeplatz-Bank 46'700 Vollstellen aus; im Sommer 2007 beschäftigte die Bank lediglich 45'600 Leute. Zugleich hatte sie in den Monaten seither die Streichung von 7'320 Stellen angekündigt.
Angekündigte Streichungen (Auswahl)