Der US-Börsenguru nimmt die Goldbaisse gelassen, denn am Ende werde das gelbe Metall noch höher gehen. Er kennt weitere lukrative Investments.
Der Goldpreis-Crash vor einigen Wochen sei sehr ungewöhnlich gewesen, sagt Jim Rogers (Bild) in einem Interview mit dem deutschen Anleger-Magazin «Smart Investor». Denn in den letzten zwölf Jahren sei es nur einmal vorgekommen, dass Gold um 30 Prozent nachgegeben habe.
Rogers schliesst nicht aus, dass das gelbe Edelmetall bald auf 1'200 Dollar die Unze absacken könnte. «Das wäre dann eine Korrektur um 35 bis 40 Prozent von der Spitze», so der Börsenguru.
Verrückte Welt
Eine Menge Leuten würden dann erschrecken, so der Fachmann weiter, «aber genau das wäre gut für den Markt, denn: Am Ende wird Gold noch viel höher gehen, in dieser verrückten Welt, in der jeder Geld druckt», sagt der US-Investor, der vor einigen Jahren seinen Wohnsitz nach Singapur verlegt hat, weil er für viele Jahre die grössten Wachstumsimpulse in der Finanz- und Wirtschaftswelt in der asiatischen Hemisphäre sieht.
Beim Gold sei viel frische Kapazität in die Produktion gegangen, weshalb die Preise auch heruntergekommen seien, erklärt Rogers weiter. «Auf lange Sicht bin ich aber optimistisch, nicht zuletzt, weil jetzt viele Förderer die Investitionen in diesem Bereich zurückgefahren haben», sagt der Börsenexperte.
Niemand will mehr Bauer sein
Knappheit dominiert noch ein anderes Anlagethema, das Roger interessiert. Es ist der landwirtschaftliche Bereich. «Bei den Bauern ist das Durchschnittsalter immens hoch. Die jungen Leute wollen keine Landwirte mehr werden. Die studieren lieber Marketing als Agrarwirtschaft. Uns gehen also sowohl das Land als auch die Bauern aus», sagt Rogers.
Ausserdem würden die Preise verfallen, was ihn noch optimistischer mache, denn dadurch beschleunige sich dieser Kreislauf. «Irgendwann bricht der Markt zusammen, und die Nachfrage wird extrem steigen», sagt Jim Rogers.
Ab nach Myanmar
«Am besten», sagt Rogers schmunzelnd, «wäre es, Chinesisch zu lernen und nach Myanmar auszuwandern, um dort Bauer zu werden.» Generell setzt der Börsenmann auf Bereiche, «in denen reale Produkte erzeugt und reale Gewinne erwirtschaft werden».
Auf jeden Fall sollte man sich von den dem gesamten Finanzbereich fernhalten, ausser man sei wirklich gut darin, sagt Rogers weiter.
Soziale Unruhen in Europa
Schliesslich verrät der Investor auch noch, was ihn derzeit am meisten beschäftige: Russland. «Alle sehen die Lage dort pessimistisch, doch ich suche gezielt nach russischen Investments», sagt Rogers.
In Europa werde es dagegen mehr soziale Unruhen und instabile Regierung geben. «Sichere Investments zu finden, wir da eine Herausforderung sein», sagt der aus Funk und Fernsehen bekannte Investoren.