Der des Betrugs verdächtigte Ex-UBS-Händler trat zum ersten Mal in den Zeugenstand – und sah sich gleich zwei neuen Anklagepunkten gegenüber.

«Wir waren Jungs, die ihre Arbeit gut machen wollten» – Kweku Adobolis Aussage im Zeugenstand fiel nach wochenlangem Schweigen emotional aus. Es sei so viel Arbeit gewesen, ein kleiner Fehler habe zu riesigen Verlusten geführt.

Der Verdacht, seine frühere Arbeit in der Abwicklungsabteilung der Investmentbank der UBS habe ihn die Fähigkeit zum Betrug lernen lassen, sei nicht begründet, so Adoboli, nicht fair. Er plädiert auf nicht schuldig.

Fiktive Konten

Man habe ihn ausdrücklich aufgefordert, sein Wissen über die «Interaktion verschiedener Systeme» in die Arbeit einzubringen. Die Anklage wirft ihm vor, mit Hilfe fiktiver Konten im Computersystem der Bank seine Transaktionen verschleiert zu haben.

Es wurde für den Händler schwer, sich zu beherrschen, als er über die Rolle sprach, die die UBS in seinem Leben gespielt habe. Es sei mehr gewesen, als ein Arbeitsplatz, so der Ex-Händler laut dem britischen Fernsehsender BBC.

Wahre Familie vernachlässigt

Er habe gedacht es sei seine Familie. Es sei hart zu erkennen, wie sehr er seine wahren Freunde und die Familie daher zurückgewiesen habe. Als ihn der Anwalt dann auf seinen Vater ansprach, der extra aus Ghana angereist war, brach der 32-Jährige in Tränen aus. Adobolis Vater ist ehemaliger UNO-Diplomat.

Der Prozess läuft weiter. Doch Die Jury habe nun die Chance gehabt, den Menschen hinter den Vorwürfen zu sehen, kommentierte laut dem BBC-Bericht der zuständige Richter noch im Gerichtssaal die emotionale Aussage.