Die Deutsche Bank hat mit der Kleinwort Benson Group, einer 100-prozentigen Tochter der Finanzgruppe RHJ International, den Verkauf der BHF-BANK vereinbart.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung der Aufsichtsbehörden, wie die Deutsche Bank am Donnerstag weiter mitteilte. Die Kleinwort Benson Group plant den vollständigen Erwerb der BHF-BANK zu einem Preis von 384 Millionen Euro, der in voller Höhe durch Barmittel geleistet werden soll und unter dem Vorbehalt möglicher Anpassungen zum endgültigen Vollzug der Transaktion steht.
Chief Executive Officer der Kleinwort Benson Group (KBG) und RHJ International ist der Deutsche Leonhard Fischer (Bild). In der Schweiz bestens bekannt einerseits aus seiner früheren Tätigkeit bei der Credit Suisse sowie als Turnaround-Manager bei der Winterthur-Versicherung. Heute sitzt Fischer auch im Verwaltungsrat der Julius-Bär-Gruppe.
Rund 36 Milliarden Euro in den Depots
Zum neusten Deal sagt er: «Die BHF-BANK zeichnet sich durch ihre starke Marktpositionierung in all ihren Kerngeschäftsfeldern, eine lange Tradition und eine starke Bilanz aus. Beide Banken, BHF-BANK wie KBG, verfolgen mit dem Fokus auf Unternehmer, Unternehmen und vermögende Kunden das gleich Geschäftsmodell in ihren jeweiligen Heimatmärkten. Die beabsichtige Transaktion eröffnet aus unserer Sicht die Möglichkeit, eine erfolgreich kundenfokussierte Finanzdienstleistungsgruppe zu schaffen.»
Mit ihrer klaren Positionierung im Private Banking, Asset Management, Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft in Deutschland und einem verwalteten Vermögen in Höhe von rund 36 Milliarden Euro würde die BHF-BANK die heute bestehenden Dienstleistungen der Kleinwort Benson Group strategisch sehr gut ergänzen.
Tragfähige Perspektiven
Henry Ritchotte, Chief Operating Officer der Deutschen Bank, sagt: «Mit dem geplanten Erwerb der BHF-BANK durch die Kleinwort Benson Group haben wir eine für alle Partner gute Lösung gefunden, insbesondere für die geschätzten Kunden der BHF-BANK. Für die gestärkte BHF-BANK kann sich damit eine langfristig tragfähige Perspektive eröffnen. In den letzten Monaten hat die Bank ihren Weg der Modernisierung und Verschlankung ihrer Bankplattform konsequent umgesetzt. Die BHF-BANK ist damit in einer hervorragenden Position, um ihre neue geschäftliche Ausrichtung erfolgreich weiterzuverfolgen.»
Bereits einmal gescheitert
Am Verkauf der BHF-Bank ist schon einmal Ex-Deutsche-Bank-CEO, Josef Ackermann, gescheitert. Schon einmal hatte nämlich die Deutsche Bank den Verkauf angekündigt, damals an die Liechtensteiner LGT-Bank. Der Deal scheiterte schliesslich an den deutschen Bankaufsehern beim Bafin.
Auch der neue Deal stehe auf wackligen Füssen, schreibt nun das «Wall Street Journal Deutschland». Das Bafin hege Skepsis gegenüber der langfristigen Finanzstärke des potenziellen Käufers.