Die Semesterergebnisse der wichtigsten Finanzinstitute belegen, dass zwar überall bei den Investmentbankern gespart wird – doch bei den anderen Bankangestellten ebenfalls. Der Lohngraben bleibt also gross.
Die wichtigsten Grossbanken haben ihre Semesterergebnisse präsentiert, und zwei Tendenzen wurden 2012 definitiv belegt. Nämlich erstens: Es geht konsequent weiter beim Personalabbau – fast überall sinken die Stellenzahlen, im Investmentbanking wie im Wealth Management. Und zweitens: Fast durchwegs sinken die Gehälter, ganz gleich, wie die Banken geografisch oder strukturell aufgestellt sind.
Blickt man bei den wichtigsten Häusern auf die Personalentwicklung respektive auf den Personalaufwand pro Kopf, so zeigt sich:
• Die Schweizer Grossbanken sind bei den Reduktionen recht weit vorne dabei. Insbesondere die UBS baute bei den Personalausgaben im ersten Halbjahr deutlich ab (allerdings half hier eine einmalige Einsparung bei den Pensionskassenaufwendungen im ersten Quartal kräftig mit).
• Die UBS wendet für den durchschnittlichen Investmentbanker noch knapp 1,8 mal mehr auf als für einen Mitarbeiter im Wealth Management. Letztes Jahr betrug das Verhältnis noch 2,0 zu 1.
• Auffällig war, dass bei der UBS das Wealth Management Americas unter Bob McCann weder von den Stelleneinsparungen noch vom Druck auf die Personalaufwendungen viel zu spüren bekam; die recht gute Entwicklung der amerikanischen Märkte dürfte sich hier niedergeschlagen haben.
• Bei der Credit Suisse lagen die Kompensationen im Investment Banking ebenfalls knapp 1,8 mal höher als im Private Banking – ein Verhältnis wie bei UBS. Damit hat sich bei der CS der Graben kaum verengt, denn bereits im Vorjahr hatte das Verhältnis 1,81 zu 1 betragen.