Die Frankfurter Bankgesellschaft wirkt unnahbar in der Schweiz. Dies soll sich ändern. Das tut sie auf eigene Weise.
Die Frankfurter Bankgesellschaft zählt in Deutschland zu den zehn grossen Privatbanken, in der Schweiz hingegen kennt sie kaum jemand. Auch von der Schweizer Tochterbank an der Zürcher Börsenstrasse ist nicht oft was zu vernehmen.
Thomas Heller weiss das. «Wir zählen nicht zu jenen Instituten, die bei Schulabgängern zuoberst auf der Wunschliste stehen – noch nicht», sagt er und lacht.
Über 7 Milliarden Franken AuM allein in der Schweiz
Seit vergangenem März ist der Veteran unter den Börsenexperten auf dem Zürcher Finanzplatz Chief Investment Officer und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung des Instituts. «Das Business-Modell ist absolut überzeugend», sagt er.
Die Frankfurter Bankgesellschaft besteht aus zwei Vollbanken mit Sitzen in Zürich und Frankfurt am Main. Sie ist die Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe. Zudem verfügt sie über ein Multi-Family-Office und eine Mehrheitsbeteiligung an einer M&A-Beratung. Die Privatbank-Gruppe verwaltet mit rund 350 Mitarbeitenden den Angaben zufolge rund 21 Milliarden Franken beziehungsweise Euro, in der Schweiz belaufen sich die verwalteten Vermögen (AuM) auf über 7 Milliarden Franken. Alleinaktionärin der Holding mit Sitz in Frankfurt am Main ist die Helaba (Landesbank Hessen-Thüringen).
Swissness zieht
Mit dem Standort in Zürich ermöglicht die Frankfurter Bankgesellschaft grenzüberschreitendes Wealth Management. «Swissness zieht. Viele Deutsche haben schon fast einen verklärenden Blick auf die Schweiz», sagt Heller. Das erlebe er immer wieder an Kundenveranstaltungen der Sparkassen-Finanzgruppe.
Hierzulande hat die Frankfurter Bankgesellschaft das Potenzial des Marktes Schweiz noch nicht ausgeschöpft, auch wenn bereits heute Schweizer zum Kundenkreis gehören. Dies soll sich ändern. Das Institut will künftig eine aktivere Rolle spielen. Man sehe in der Schweiz noch ein grosses Wachstumspotenzial, sagt Heller.
Was sie tun, machen sie mit bedacht
Überstürzen will die Frankfurter Bankgesellschaft jedoch nichts. Das ist nicht ihr Stil. Was sie tun, machen sie konsequent aber mit bedacht. «Wir verspüren keinen Druck. Auf uns hat niemand gewartet, wir haben Zeit», sagt Heller.