Die Klage der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan gegen die Wertloserklärung der AT1-Anleihen der Credit Suisse in den USA könnte deutlich an Gewicht gewinnen. Laut einem Medienbericht will sich ein grosser US-Vermögensverwalter als Kläger anschliessen.

Im Zuge der Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS wurden CS-AT1-Anleihen im Umfang von rund 17 Milliarden Dollar von der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma für wertlos erklärt. Jetzt bereitet sich der US-Vermögensverwalter AllianceBernstein (AB) offenbar darauf vor, sich im kommenden Monat der von der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan eingereichten Klage gegen die Eidgenossenschaft anzuschliessen. Das berichtet die «Financial Times» unter Berufung auf Kreise.

Der Asset Manager sei damit der erste grosse institutionelle Investor, der sich der Klage anschliesst. Damit steige der Gesamtwert der Klage auf rund 375 Millionen Dollar. Quinn Emanuel argumentiert, dass der Deal von der Schweizer Regierung vermittelt worden und die Wertloserklärung ein unrechtmässiger Eingriff in die Eigentumsrechte von Anlegern gewesen sei.

Die Zivilklage gegen die Schweizerische Eidgenossenschaft wurde im Juni 2024 beim United States District Court for the Southern District of New York eingereicht. Bisher beliefen sich die Forderungen der Kläger-Gruppe gegenüber der Schweiz auf eine Entschädigung von rund 80 Millionen Franken.

Erste Anhörung erst im Februar

Laut Medienberichten ist mit einer ersten Entscheidung über die Klage in den USA frühestens im Februar des kommenden Jahres zu rechnen. Der zuständige Richter in New York habe auf Antrag des Anwalts, der die Schweiz vertritt, eine Fristerstreckung gewährt. Die Schweiz beruft sich auf ihre Immunität als souveräner Staat und argumentiert, dass der Streit vor einem Schweizer Gericht entschieden werden sollte.

Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan hatte bereits 2023 auch beim Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen Beschwerde gegen die Verfügung der Finma eingereicht. Dabei werden schweizerische und internationale Investoren vertreten, die zusammen mehr als 6 Milliarden Franken an AT1-Anleihen der CS hielten.