Vor zwei Jahren begann BNP Paribas, den Bereich Wealth Management in der Schweiz neu aufzustellen und den Deutschschweizer Markt verstärkt zu bearbeiten. Dies zahlt sich aus, wie erste Zahlen belegen.
Beat Bachmann ist zufrieden und er hat auch allen Grund dazu. «Wir haben im Wealth Management in der Schweiz einen unglaublichen Schritt nach vorn getan», sagt er im Gespräch mit finews.ch.
Innerhalb von zwei Jahren konnte das verwaltete Vermögen (Asset under Management) um mehr als 25 Prozent gesteigert werden, nachdem in den Jahren zuvor ein stetiger Rückgang zu verzeichnen war.
Beat Bachmann (Bild: zVg)
Damit hatte selbst Beat Bachmann nicht gerechnet. Im August 2022 wechselte er von der UBS zum Schweizer Ableger der BNP Paribas, einer der grössten Banken Europas. Seine neue Position: CEO Wealth Management Switzerland and Emerging Markets. Eine seiner ersten Aufgaben: Ein Team aufzubauen, das sich um den Deutschschweizer Markt kümmert.
Wucht des Anstiegs überrascht selbst Verantwortliche
Dass sich der Erfolg so schnell einstellte, überraschte Bachmann nicht. «Wir sind eine grosse und stabile Bank mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen. Dies spielt uns zweifelsohne in die Hände», sagt er.
Was ihn jedoch erstaunte, wie stark BNP Paribas (Suisse) in solch kurzer Zeit zulegen konnte. «Mit solch einem wuchtigen Anstieg kann man nicht rechnen», sagt er.
CS-Niedergang bringt neue Kunden
Ein wichtiger Grund ist der Niedergang der Credit Suisse (CS). Durch die Übernahme der einstigen Grossbank durch die UBS werden die Karten auf dem Finanzplatz Schweiz neu gemischt. Gerade bei der Vermögensverwaltung streben Kunden nach Diversifikation. Zahlreiche haben schon nach einer zusätzlichen Bank Umschau gehalten. I
m Bereich der Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWI), also der sehr vermögenden Personen, ist der Prozess gerade erst ins Rollen geraten. «Man hatte BNP Paribas vielleicht nicht so auf dem Radar. Dafür ernten wir heute umso mehr Zuspruch», sagt Bachmann.
Nächster Meilenstein anvisiert
Bei den neuen Kunden handelt es sich oft um Unternehmerfamilien. Für sie steht nicht nur das Wealth Management im Vordergrund, sondern auch das Corporate Business. «Das Zusammenspiel dieser beiden Bereiche funktioniert bei BNP Paribas sehr gut. Ich habe in meiner Karriere noch kein anderes Institut gesehen, bei dem der «One Bank»-Gedanke so tief verankert ist», sagt er.
«Insbesondere unsere Expertise bei komplexen Finanzierungen und unsere Fähigkeit, diese zu stemmen, hebt uns von den meisten Konkurrenten ab. Hier profitieren wir klar von der engen Verzahnung von Wealth Management und Corporate Business und von der Grösse unserer Bilanz», so der Bank weiter.
Noch viel aufzuholen
Bachmann konnte das Vermögensverwaltungsgeschäft in der Schweiz beim französischen Institut zurück auf die Wachstumsstrasse führen. Doch steht die Bank im Schweizer Onshore-Geschäft erst am Anfang. «Wir haben noch viel aufzuholen», sagt er.