Die Gesamtwerte der verwalteten Vermögen der führenden Privatbanken Asiens kehrten 2023 nach einem zweijährigen Rückgang wieder auf den Wachstumspfad zurück. Ein Überblick über die wichtigsten Veränderungen.
Das gesamte verwaltete Vermögen (Assets under Management, AuM) der zehn grössten Privatbanken Asiens stieg laut der Private Banking AuM-Rangliste 2023 von finews.asia um 21,3 Prozent auf fast 1,8 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Nach zwei aufeinander folgenden Jahren des Rückgangs (-11,7 Prozent im Jahr 2022 und -1,6 Prozent im Jahr 2021) verzeichnete die Branche damit wieder ein Wachstum.
Dies wurde nicht zuletzt durch eine frühe Wiedereröffnung im Jahr 2023 und das Ende der Pandemie-Beschränkungen in verschiedenen wichtigen Märkten wie dem chinesischen Festland sowie den Finanzzentren Hongkong und Singapur vorangetrieben. Die Märkte schnitten auch besser ab im Vergleich zu einem Jahr 2022, das das seltene Phänomen des gleichzeitigen Abschwungs von Aktien und Anleihen sah, was traditionelle 60/40-Portfolios traf.
UBS vergrössert den Abstand
UBS Global Wealth Management verteidigte 2023 nicht nur ihre Spitzenposition im asiatischen Markt, sie konnte sie durch die von der Schweizer Regierung und Aufsicht orchestrierten Übernahme der Credit Suisse ausbauen. Der Schweizer Vermögensriese generierte zusätzliche 208 Milliarden US-Dollar AuM hinzu und erreichte damit insgesamt ein verwaltetes Vermögen von 645 Milliarden Dollar.
Dies entspricht 16,8 Prozent des globalen AuM von UBS. Asien soll für die Grossbank inskünftig noch wichtiger werden. CEO Sergio Ermotti strebt die UBS in Asien in fünf oder sechs Jahren einen Anteil von 20 Prozent des gesamten AuM an.
HSBCs Fokus auf Asien
Die zweitgrösste Zunahme verzeichnete HSBC Global Private Banking. Die britische Privatbank steigerte ihr Asien-AuM um 35 Milliarden US-Dollar auf 209 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023.
Dadurch entfielen bei dem Institut 46,8 Prozent des globalen AuM auf Asien, gegenüber 45,4 Prozent im Jahr 2022. Asien war einer der Hauptreiber für Zuflüsse in die gesamte Wealth- und Personal Banking-Einheit von HSBC: dem Institut flossen insgesamt 47 Milliarden Dollar aus der Region zu.
J.P. Morgan: Ende einer Ära
2023 markierte das Ende einer Ära für die J.P. Morgan Private Bank, nachdem Kam Shing Kwan ihr letztes Jahr als CEO für Asien absolvierte. Und sie beendete ihre siebenjährige Amtszeit mit einem Paukenschlag: Sie konnte das drittbeste Ergebnis für das Institut in Asien (Zuwachs von 30,1 Milliarden Dollar auf 166 Milliarden Dollar. Damit stieg J.P. Morgan einen Rang auf und ist jetzt die drittgrößte Privatbank Asiens.
Nachdem sie das Zepter an den 30-jährigen Harshika Patel übergeben hatte, fungiert Kwang nun als Chairman von J.P. Morgan für Nordasien: Sie betreut in dieser Funktion die strategische Agenda der Bank und stärkt wichtige Beziehungen in der Region.
Geringerer regionaler Anteil
Interessanterweise fiel der Gesamtanteil Asiens am globalen AuM von 14,9 Prozent im Jahr 2022 auf 13,8 Prozent im Jahr 2023. Dieser Trend galt für die Hälfte der Top-10-Privatbanken, einschliesslich aller drei US-amerikanischen Anbieter sowie Julius Bär und BNP Paribas Wealth Management.