Spekulationen über einen Zusammenschluss der Schweizer und französischen Rothschild-Bankengruppen haben wieder einmal Konjunktur. Ariane de Rothschild, die Chefin von Edmond de Rothschild in Genf, will davon nichts wissen.
Ariane de Rothschild, die umtriebige Eigentümerin und Chefin der Genfer Privatbank Edmond de Rothschild, erteilte Spekulationen über eine Fusion des Instituts mit der in Paris ansässigen Investmentbank Rothschild & Co eine klare Absage.
Das sei ein «Fantasme», also ein blosses Hirngespinst, erkärte die Baronin gegenüber der Agentur «Reuters».
Schon um den Namen gestritten
Die beiden Rothschild-Gruppen werden von verschiedenen Zweigen der berühmten Bankierdynastie kontrolliert. Der jüngste Vermögensverwaltungs-Vorstösse der französischen Bank Rothschild & Co, die hierzulande mit einer eigenen Privatbank in Zürich vertreten ist, hat Gedankenspiele befeuert, wonach eine Fusion der beiden Gruppen sinnvoll wäre.
Dies auch wegen des ähnlichen Namens. Dieser hatte, wie auch finews.ch berichtete, in der jüngeren Vergangenheit schon Anlass zum Streit gegeben.
Wenig werthaltig?
Seither scheinen sich die Häuser nicht gross näher gekommen zu sein. «Wir sind zwei Banken, die auch heute noch sehr unterschiedlich sind», gab de Rothschild zu Protokoll. Rothschild & Co fokussiere hauptsächlich auf das Investmentbanking und steige tatsächlich sehr dynamisch ins Private Banking und das Asset Management ein. Das sei bereits das Kerngeschäft von Edmond de Rothschild.
Ein Zusammenschluss der beiden Gruppen würde zudem nur wenig Wert schaffen, befand die Bankchefin.
Ex-CS-Verwaltungsrat geholt
De Rothschild ist die Witwe von Benjamin de Rothschild, dem Sohn des Gründers der Schweizer Bank, der 2021 im Alter von 57 Jahren plötzlich verstarb. Am (gestrigen) Dienstag hatte das Institut, das in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte, einen Gewinnsprung vermelden könnte.
Ebenfalls konnte die Bankführung ausgebaut werden; zum Verwaltungsrat stiess unter anderem der einstige CS-Verwaltungsrat Christian Gellerstad.