Die Feindseligkeiten zwischen zwei Zweigen der Rothschild-Familie haben sich zugespitzt. Jetzt will die Schweizer Bankengruppe die Klingen mit ihrem französischen Rivalen vor Gericht kreuzen.
Der Name Rothschild ist wohl das wertvollste Gut der Banker-Dynastie. Kein Wunder, dass ausgerechnet dieser legendäre Familienname jetzt im Mittelpunkt eines Streits zwischen Cousins steht.
Auf der einen Seite die Genfer Banque Privée Edmond de Rothschild mit Ariane de Rothschild (Bild) an der Spitze. Auf der anderen Seite, rund 500 Kilometer entfernt, die Pariser Niederlassung Rothschild & Cie, die von David de Rothschild geleitet wird.
Beide Rotschilds reissen sich um den Namen, wie die «Financial Times» (Artikel kostenpflichtig) unter Berufung auf vertraute Personen berichtete.
Warum die Genfer Bankiersfamilie nicht einverstanden ist
Der Streit soll offenbar derart ausgeartet sein, dass beide Zweige nur noch über ihre Anwälte miteinander kommunizieren. Mehr noch: Die Genfer Privatbankengruppe will die Pariser Niederlassung auf die Anklagebank zerren, wie auch die Nachrichtenagentur «Reuters» meldete.
Die französisch-schweizerische Banque Privée Edmond de Rothschild will die Finanzholding Paris-Orléans verklagen, weil diese Anspruch auf die alleinige Verwendung des legendären Namens Rothschild für ihre Tochtergesellschaft Rothschild & Cie erhebt.
Diese von der Finanzholding «ungerechtfertige Bezeichnung als Mutterunternehmen der Rotschild-Gruppe» soll dem Vertrag der beiden Familien widersprechen, so die Begründung der Genfer Edmond-de-Rothschild-Bankengruppe. Nun soll ein Gericht darüber urteilen.