Die Pensionskasse der CS erzielte 2008 eine Rendite von -8,5 Prozent. Ohne Immobilien-Direktanlagen wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen.
In Krisenzeiten geht leicht vergessen, dass Anlagen in Schweizer Immobilien eine äussert solide und höchst attraktive Anlage darstellen. Mehrere Gründe sprechen dafür, dass dies auch in Zeiten rezessiver Wirtschaftsentwicklung und bei steigender Arbeitslosigkeit der Fall sein wird.
Zum einen haben die Schweizer Immobilien, ausser in einigen Spitzenlagen (St. Moritz, Goldküste, Genfersee), keinen Boom erlebt. Dadurch liegen sie im Schnitt meist noch immer unter den in der Blase Ende der neunziger Jahren erreichten Werte. Zum andern könnte der aus heutiger Sicht zwar noch unwahrscheinliche, aber durchaus mögliche Wegfall der Lex Koller die Nachfrage erheblich stimulieren, ebenso wie die laufend verbesserten Verkehrsverbindungen innerhalb der Schweiz (NEAT) und mit Nachbarländern (ICE, TGV).
Reiche Italiener kaufen zur Absicherung Häuser im Tessin
Ferner hat auch die relative Attraktivität von Immobilienanlagen angesichts der dramatischen Entwicklungen an den Kapitalmärkten zugenommen. Bereits heute lässt sich beobachten, dass vermögende Italiener im Tessin Immobilien aufkaufen anstatt weiter nur in Wertschriften zu investieren.
Vor diesem Hintergrund erstaunt es, dass ausgerechnet jetzt die Vorschriften für die Schweizer Pensionskassen, traditionell unter den wichtigsten Immobilieninvestoren in der Schweiz, in eine entgegengesetzte Richtung geändert werden. Neu dürfen nämlich anstatt maximal 55 Prozent des Anlagevermögens nur noch 30 Prozent in diese Anlagekategorie investiert werden; dafür explizit neu 15 Prozent in alternative Anlagen (was die schon in diesem Bereich investierten Pensionskassen bisher meist in der Aktienquote verbuchten).
Pikantes Detail
Ob diese Perspektive wirklich sinnvoll ist, wird die Zukunft zeigen. Tatsache ist, dass gerade in schlechten Börsephasen die Immobilien durchaus einen stabilisierenden Charakter aufweisen können. Das zeigt das Beispiel der Pensionskasse der Credit Suisse: Sie erzielte 2008 ein Anlageergebnis von -8,5 Prozent. Pikantes Detail: Die Immobilien (Direktanlagen!) haben 5,2 Prozent beigesteuert; ohne diesen Teil wäre das Ergebnis mit -9,7 Prozent erheblich schlechter ausgefallen.