Nachdem der früherer Zentralschweizer Regionenleiter der Credit Suisse zu Reichmuth & Co gewechselt ist, folgt ihm nun ein Dreierteam nach, wie finews.ch erfahren hat. Die gut vernetzten Neuzugänge bringen gefragtes Know-how zur Luzerner Privatbank.
Sandro Kutschera erhält Gesellschaft. Wie finews.ch bereits berichtete, wird der ehemalige Regionenleiter Zentralschweiz der Credit Suisse (CS) bei der Luzerner Privatbank Reichmuth & Co Anfang 2024 die Leitung des Geschäftsbereichs Unternehmerkunden übernehmen.
Nun folgen ihm drei Unternehmer-Banker aus der Luzerner Abteilung «Executives & Entrepreneurs» (E&E) der Grossbank nach.
Start im Februar 2024
Wie das von voll haftenden Teilhabern geführte Institut auf Anfrage bestätigte, handelt es sich dabei um Ivan Blättler, den Marktleiter E&E in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden. Mit ihm wechseln aus der selben Abteilung die Senior-Kundenberater Bruno Della Chiesa und Christian Unternäher.
Die drei Neuankömmlinge werden per Anfang Februar ihre Arbeit bei Reichmuth & Co aufnehmen.
Reichmuth-CEO Remy Reichmuth sagte dazu kürzlich an einem Kundenanlass im Kultur- und Kongresszentrum Luzern, es sei das erklärte Ziel der Privatbank, zu wachsen. Die neu angeworbenen Kader und Mitarbeitenden kenne man seit Jahren; sie alle seien in der Innerschweiz sehr gut vernetzt.
«Nicht gut für die Schweiz»
Per se, gab Reichmuth zu bedenken, sei die Notrettung der Credit Suisse aber für die Schweiz «nicht gut». Dies unter anderem, weil dabei die Rechtsgrundsätze strapaziert worden seien. Unter dem Strich habe auch Reichmuth & Co «etwas profitiert» von den Depots, die Kunden von der CS umschichteten.
Wie der Bankchef weiter ausführte, hat das Institut gegenüber Ende 2022 die verwalteten Vermögen von 12,9 auf 13,4 Milliarden Franken gesteigert. Das Neugeldwachstum liegt im mehrjährigen Schnitt von rund 5 Prozent. 80 Prozent der Kunden kommen dabei aus der Schweiz, 15 Prozent stammen aus dem Rest des deutschsprachigen Europas, und 5 Prozent aus aller Welt.
Gefragtes Know-how
E&E-Spezialisten der CS sind bei der Konkurrenz gefragt: Wie die Luzerner Kantonalbank kürzlich ankündigte, gründet die Staatsbank selber einen solchen Bereich und hat dort die Leitung mit Mathias Röthlin ebenfalls einem Ex-CS-Kader übertragen. Die Genfer Privatbank Lombard Odier wiederum landete vergangenen Juli einen Coup, indem sie ein 13-köpfiges E&E-Team der CS abwarb und mit diesem gleich einen neuen Standort in Zug eröffnete.