Der Stellenabbau nach der Credit Suisse-Übernahme durch die UBS könnte deutlich grössere Ausmasse annehmen als befürchtet. Eine erste Entlassungswelle wird für Juli erwartet.
Dass es nach der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zu einem Stellenabbau kommen wird, daraus hat CEO Sergio Ermotti nie einen Hehl gemacht. Doch über das Ausmass des drohenden Kahlschlags herrschte bisher eher kryptisches Schweigen.
Insgesamt könne der Personalabbau bis zu 35'000 Mitarbeitende betreffen, schreibt nun die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf Kreise. Das würde einem Abbau um rund 30 Prozent entsprechen. Die kombinierte Grossbank kommt zusammen auf rund 120'000 Beschäftigte, davon 45'000 von der CS.
Eine erste Runde der Entlassungen soll dem Bericht zufolge bereits im Juli stattfinden. Dem würden zwei weitere im Herbst folgen. Die grössten Einschnitte werde es bei der Investmentbank in London, New York und Asien geben.
Entscheidung über CS Schweiz im dritten Quartal
Eine Entscheidung über die Zukunft der CS Schweiz könnte im dritten Quartal fallen. Dabei stehe entweder eine vollständige Integration bei der UBS Schweiz oder eine Ausgliederung und ein möglicher Börsengang als eigenständige Einheit im Raum. Die UBS hatte die Veröffentlichung ihrer Halbjahreszahlen auf den 31. August verschoben. Dabei werden auch weitere Ankündigungen zum weiteren Gang der Übernahme erwartet.
Bei der ersten Runde des Stellenabbaus dürfte damit die Schweizer Einheit weitgehend aussen vor bleiben. Aufgrund der umfangreichen Überschneidungen in den Schweizer Geschäftsbereichen würden bei einer vollständigen Integration hier jedoch bis zu 10’000 Stellen wegfallen, heisst es weiter.
In der Schweiz wurden zuletzt die bestehenden Sozialpläne der beiden Banken angeglichen, wie auch finews.ch berichtete. Diese sehen jetzt vorteilhaftere Übergangsfristen, Entschädigungen und andere Leistungen vor. Das betrifft jedoch nur die Schweiz. In anderen Ländern, wie etwa Grossbritannien, den USA oder den Ländern in Asien, gelten diese nicht.