Die Bank Reyl muss einmal mehr in Frankreich eine Busse bezahlen. Geldwäscherei und Steuerhinterziehung beschäftigen die Genfer Privatbank nun schon seit Jahren.
Die Genfer Privatbank Reyl wurde in Frankreich erneut zu einer Geldstrafe verurteilt. Wegen Geldwäscherei und Steuerhinterziehung muss die inzwischen zur italienischen Bankengruppe Intesa Sanpaolo gehörende Bank 5,75 Millionen Euro zahlen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Auch Partner und Generaldirektor François Reyl wurde in dem Verfahren, in dem es um Praktiken der Bank aus den Jahren 2009 bis 2013 ging, verurteilt. Er muss demnach eine Busse von 500'000 Euro entrichten.
Fall Cahuzac brachte den Stein ins Rollen
Ausgangspunkt der Verfahren gegen Reyl war der Fall des ehemaligen französischen Finanzministers Jérôme Cahuzac. Er hatte Konten und Vermögen bei der Bank Reyl verheimlicht und damit Steuern in Frankreich hinterzogen.
Bereits 2016 hatte sich die Privatbank der Geldwäsche und der Beihilfe zu Steuerhinterziehung für schuldig erklärt und wurde mit 2,8 Millionen Euro gebüsst. Im Fall Cahuzac betrug die Geldstrafe 1,88 Millionen Euro und François Reyl wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung und zu einer Busse von 375'000 Euro verurteilt.
In dem jetzt abgeschlossenen Verfahren ging es um weitere nicht gemeldete Bankkonten.
Einbezug anderer Verfahren
In einer Reaktion zeigt sich die Bank erfreut, dass das letzte Kapitel dieses alten Falles, der auf einem vierzehn Jahre zurückliegenden Sachverhalt beruht, endlich abgeschlossen werden konnte. Trotz dreier unterschiedlicher Verfahren gehe es um insgesamt acht Kunden, die im Jahr 2009 Vermögenswerte von weniger als 14 Millionen Euro an ein drittes Finanzinstitut in Singapur übertragen hätten.
Die Bank weist darauf hin, dass im Rahmen des CRPC für alle Sanktionen und Geldbussen der Grundsatz der vollständigen «confusion des peines» gilt, der die endgültige Konsolidierung solcher Verfahren ermöglicht, denen ein ähnlicher Sachverhalt zugrunde liegt. Darum belaufen sich die von der Bank und ihrem CEO geschuldeten Restbeträge in Wirklichkeit auf 1,2 Millionen Euro, wie es heisst.