Credit-Suisse-Chef Ulrich Körner hat an der letzten Generalversammlung der CS nochmals seine Sicht auf den Niedergang der Schweizer Grossbank formuliert.
Als Credit-Suisse-Chef Ulrich Körner im Jahr 2021 zur Bank zurückkehrte, geschah dies aus der festen Überzeugung, «etwas Positives beitragen zu können», sagte er am Dienstag in seiner Ansprache an der letzten Generalversammlung der CS. «Wie Sie vermutlich wissen, war ich in der Vergangenheit bereits einmal bei der CS und hatte viele gute Erinnerungen aus dieser Zeit.»
«Doch leider ist es uns zum Schluss nicht gelungen», so Körner weiter, «wir hatten keine Zeit mehr. Dies bedauere ich sehr. Was sich in den vergangenen Wochen zugetragen hat, wird mich persönlich und viele andere noch lange beschäftigen», sagte der CS-Chef mit langen Redepausen in seinen Ausführungen.
Schockwellen aus den USA
Sie hätten einen Plan zur Schaffung der «neuen Credit Suisse» gehabt, sagte Körner weiter. Mit einer einfacheren, klarer auf die Kundenbedürfnisse ausgerichteten Bank. «Wie Axel Lehmann erwähnt hat, waren wir dabei, das Steuer mit aller Kraft herumzureissen, Altlasten abzubauen, Fehler zu korrigieren, um die CS auf ein solides Fundament zu stellen und sie wieder als starke globale Schweizer Bank zu positionieren», erklärte Körner.
Doch die starken Abflüsse an Kundengeldern im Oktober 2022, die durch falsche Gerüchte und Spekulationen verursacht worden seien, hätten die Bank substanziell geschwächt, so der CS-Chef. Der plötzliche Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank in den USA hätten zu globalen Schockwellen und zu einem massiven Vertrauensverlust in der globalen Finanzbranche geführt.
Drohende Katastrophe für die Schweiz
«Das Überleben der Bank stand auf dem Spiel, und wir waren gezwungen, schnell und entschieden zu handeln. Wir hatten keine Wahl mehr», so Körner. Der Zusammenbruch der CS wäre für die Weltwirtschaft und für die Schweiz eine Katastrophe gewesen.
Vor diesem Hintergrund habe die CS-Führung mit dem Bundesrat, der Schweizerischen Nationalbank (SN) und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) in der Kürze der Zeit mögliche Lösungen gesucht. Der «Zusammenschluss» mit der UBS sei zum Schluss der einzig gangbare Weg gewesen, sagte Körner, wobei es genau genommen eine Übernahme der CS durch die UBS ist.
«Nach 167 Jahren gibt die CS ihre Eigenständigkeit auf. Eine stolze, beizeiten auch turbulente Unternehmensgeschichte findet ihr Ende», sagte Körner.
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