Nach dem Chefwechsel und dem kolportierten Einschreiten der Finanzaufsicht sieht sich die Basler Bank CIC zu einer weiteren harten Massnahme gezwungen.
Die Bank CIC (Schweiz) schliesst per Ende 2023 ihre Filiale in St.Gallen, wie das schweizweit tätige Institut mit Sitz in Basel am Montag mitteilte.
Die Massnahme erfolge auf Beschluss von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat des Instituts, wie es weiter hiess. Dafür werde das Dienstleistungsangebot am Standort Zürich ausgebaut, zumal die Kundschaft in der Gallus-Stadt künftig von dort aus bedient werden soll.
Was der Schritt für das Personal bedeutet, ging aus der Meldung nicht hervor. Die strategische Entscheidung sei das Ergebnis einer mehrmonatigen intensiven Auseinandersetzung mit der Marktsituation und den Entwicklungsperspektiven, begründete die Bank am Montag den Entscheid.
Neue Chefin eingesetzt
Tatsächlich waren die vergangenen Monate und Wochen für das Geldhaus intensiv. Medienberichten zufolge ist es in der St.Galler Filiale zu mutmasslichen Unregelmässigkeiten bei der Vergabe von Krediten gekommen.
Im vergangenen Dezember hatte die Bank CIC den damaligen CEO Thomas Müller entlassen; als Grund für die Trennung führte CIC-Verwaltungsratspräsident Eric Charpentier unterschiedliche Sichtweisen in Bezug auf die strategische Ausrichtung der Bank an. Auch weitere hochrangige Angestellte mussten gehen. Derweil bestätigte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma), dass man mit dem Institut in Kontakt stehe.
Anfang vergangenen Februar ist mit der Luxemburgerin Livia Moretti bereits eine neue Chefin angetreten. Diese muss nun die Wogen um das Unternehmen glätten. Die Bank CIC ist eine Tochtergesellschaft der französischen Bankengruppe Crédit Mutuel. Neben dem Hauptsitz Basel ist das Institut hierzulande in Freiburg, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, Neuenburg, Sitten, (derzeit noch) St.Gallen und Zürich vor Ort.