Der grössten Schweizer Bank ist es gelungen, im für die Branche äusserst schwierigen 2022 den Gewinn noch zu steigern. Davon sollen nun auch die UBS-Aktionäre profitieren.
Das auf Solidität getrimmte Geschäftsmodell der UBS hat sich 2022 bewährt: Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn in den von Bankern gemeinhin als «Horrorjahr» bezeichneten zwölf Monaten ist bei der Schweizer Marktführerin gegenüber 2021 um 2 Prozent auf 7,63 Milliarden Dollar angestiegen, wie das Institut am Dienstag vermeldete.
Wie die UBS besonders herausstrich, kletterte dabei die Rendite auf das harte Kernkapital zweistellig um 17 Prozent. Der Vorsteuergewinn erhöhte sich derweil um 1 Prozent auf 9,6 Milliarden Dollar, der Ertrag ging um 2 Prozent zurück, bei einem um 4 Prozent geringerem Aufwand.
Akteinrückkäufe in Aussicht gestellt
Der UBS-Verwaltungsrat, dem eine höhere Bewertung der UBS-Aktie ein besonderes Anliegen ist, bestätigte nun die bereits angekündigte Dividendenerhöhung um 10 Prozent auf 55 Cent pro Aktie. Nachdem die Grossbank 2022 eigene Aktien im Gegenwert von 5,6 Milliarden Dollar zurückgekauft hat, sind für dieses Jahr Rückkäufe von über 5 Milliarden Dollar angekündigt. Damit bewegt sich die Bank im Rahmen der Markterwartungen.
«Wir erreichten unsere Konzernziele und sind zuversichtlich, dass uns dies auch 2023 wieder gelingen wird», liess sich Ralph Hamers in der Mitteilung vom Dienstag zitieren. Anders als die Chefs mancher Wallstreet-Banken gab sich der Niederländer recht positiv, was die kommenden Monate betrifft. Die UBS ist nach seinen Worten darauf aus, Wachstum zu erzielen, dies insbesondere in Amerika und Asien.
Vermögensbasis rückläufig
Der Vermögensverwaltungsbank ist es im abgelaufenen Jahr gelungen, rund 60 Milliarden Dollar an Kundengeldern neu anzuziehen, die auch Gebühren abwerfen. Die investierten Vermögen sanken allerdings 2022 um 621 Milliarden Dollar auf rund 3’98 Billionen Dollar.
Auf der ersten Blick deutlich besser als erwartet geschlagen hat sich das Geldhaus im abgelaufenen viertel Quartal. Der Vorsteuergewinn lag mit rund 1,94 Milliarden Dollar deutlich über den Erwartungen der Beobachter und über den rund 1,73 Milliarden Dollar im Vorjahresviertel. Allerdings verziehen damals erstellte Rückstellungen für den Steuerstreit mit Frankreich das Bild: Ohne diesen Sonderposten wäre der Vorsteuergewinn um 22 Prozent zurückgegangen.
Handlungsbedarf
Auch über das Jahr sanken die Kosten offensichtlich nicht im gleichen Tempo. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) verschlechterte sich vom dritten zum vierten Quartal nochmals von 71,8 auf nun 75,8 Prozent. Das liegt auuserhalb der eigenen Zielwerte für die Kennzahl. Hier besteht für die UBS also Handlungsbedarf. Wie die Bank nun mitteilte, wird das jährliche Sparziel von 1 Milliarde Dollar nun im Jahr 2023 leicht auf 1,1 Milliarden Dollar erhöht.
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