Vor einem Jahr noch gab es zahlreiche Börsengänge. Das IPO-Fenster ist derzeit aber weitgehend geschlossen. Jetzt rücken Spinoffs zunehmend ins Rampenlicht.
Das garstige Markumfeld setzt Investmentbanken und Rating-Agenturen zu. Es mangelt an Börsengängen, die angespannten Kreditmärkte grenzen das Transaktionsgeschehen ein. Entsprechend hoffen die Institute auf bessere Zeiten am Börsenparkett.
Trotz der Widrigkeiten gibt es auch Lichtblicke. So liegt etwa die Schweizer Grossbank Credit Suisse mit dem geplanten Spinoff von CS First Boston voll im Trend. Denn Ausgliederungen sind in Wallstreet die neuen Initial Public Offerings (IPO) geworden.
Kräftige Zunahme
Zwar ist die Anzahl der jährlichen Börsengänge im Vorjahresvergleich um 59 Prozent gefallen. Derweil zeigen aber Unternehmensdaten von Wall Street Horizon, die 9’000 Unternehmen weltweit und mehr als 40 Ereignistypen abdecken, einen deutlichen Anstieg der Spinoffs in den letzten vier Quartalen. So gab es bis Ende September 40 bedeutende Abspaltungen, was dem höchsten Wert seit 2016 entspricht.
Der amerikanische Halbleiterkonzern Intel beispielsweise sorgte Ende Oktober mit der Abspaltung von Mobileye Global für Aufsehen an den Märkten. Obschon der Chip-Riese ursprünglich auf eine höhere Bewertung gehofft hatte, war die Ausgliederung der früheren Abteilung für selbstfahrende Autos ein Erfolg.