Die Börsenlage hat auf das Ergebnis der Graubündner Kantonalbank durchgeschlagen. Beim Neugeld und den Kundenausleihungen verzeichnete das Institut jedoch ein Plus.
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im ersten Quartal einen um 7,7 Prozent tieferen Konzerngewinn von 103,4 Millionen Franken erzielt. Der Geschäftserfolg ging, belastet durch die Korrekturen an den Kapitalmärkten, auf 105,8 Millionen Franken zurück. Das entspricht einem Minus von rund 17 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstagmorgen mitteilte.
Man habe beim Geschäftvolumen ein Wachstum um 2 Milliarden Franken oder von netto 3,1 Prozent auf 62,4 Milliarden Franken erreicht, hiess es weiter. Das Anlagegeschäft verbuchte einen Neugeldzufluss von 1,2 Milliarden Franken oder 4,8 Prozent.
Tiefere Kundenvermögen
Die negative Marktperformance machte sich in den Kundenvermögen bemerkbar, die um 4,4 Prozent auf 40,5 Milliarden Franken schrumpften. Die verwalteten Vermögen (AuM) verbuchten ein Minus von 4,9 Prozent auf 45,2 Milliarden Franken.
Demgegenüber wuchsen die Ausleihungen an die Kundinnen und Kunden weiter und lagen um 2,5 Prozent oder 539,3 Millionen Franken über der Vorjahresperiode. Der Hypothekar-Bestand legte mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 19 Milliarden Franken zu.
Wertanpassungen bei den Wertschriften
Das Ergebnis wurde von ausbleibenden Erfolgshonoraren und Wertanpassungen bei den Wertschriften im Eigenbestand belastet, schreibt die Kantonalbank
Man investiere in die Weiterentwicklung der Geschäftsfelder. 2022 sei die angestrebte Diversifikation der Erträge mit zwei neuen Beteiligungen vorangetrieben worden. Die Minderheitsbeteiligung (27,9 Prozent) am Vermögensverwalter Twelve Capital sei erstmals als in das Konzernergebnis eingeflossen. Der Kauf der 70-Prozent-Beteiligung an der BZ Bank wurde am 7. erfolgreich vollzogen, heisst es weiter. Die Akquisition werde somit per 1. Juli im Konzernergebnis berücksichtigt. «Wir investieren ins Bankgeschäft von morgen, verlieren dabei aber weder die Kosten noch den Ausbau der Widerstandsfähigkeit der Bank aus den Augen», sagt CEO Daniel Fust.
Für das Gesamtjahr rechnet die GKB mit einem Konzerngewinn von rund 195 Millionen Franken und einem Gewinn je Partizipationsschein von rund 74 Franken. 2021 hatte das Institut rekordhohe 202,9 Millionen Franken verdient. Dabei wird von einer leichte Erholung der Aktienmärkte sowie von weiteren Zinsschritten der Schweizerischen Nationalbank ausgegangen.