Die UBS räumt einem grossen Teil ihrer Mitarbeitenden das Recht ein, von zu Hause aus zu arbeiten. Das sorgt für leere Büros und einen geringeren Platzbedarf im Vorzeigebau in London.
Die UBS sucht Untermieter für ihren Sitz in London. Die Schweizer Bank habe sich dazu entschlossen, zwei Stockwerke des Bürogebäudes «5 Broadgate» in der Londoner City unterzuvermieten, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf anonyme Quellen schreibt.
Die UBS hat zwei Dritteln ihrer 73’000 Mitarbeiter weltweit erlaubt, dauerhaft flexibel zu arbeiten. Dadurch wird weniger Bürofläche benötigt, heisst es weiter.
UBS hatte 5 Broadgate im Jahr 2015 bezogen. In dem weitläufigen, zwölfstöckigen «Groundcraper» mit Blick auf den Bahnhof Liverpool Street arbeitet der Grossteil der 6’200 Mitarbeiter in Grossbritannien. Das Gebäude zählt zu den grössten Büros in der Londoner «City».
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Die Regelung zur flexiblen Arbeit wurde im vergangenen Sommer eingeführt und vom Vorstandsvorsitzenden Ralph Hamers als Möglichkeit propagiert, bei der Jagd nach Talenten einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten an der Wall Street zu erlangen. Dort wird zumeist ein härterer Kurs gefahren, wenn es um das Home-Office geht.
Zentrum aller GB-Aktivitäten
«Unser hybrides Arbeitsmodell ermöglicht es einer grösseren Zahl unserer britischen Mitarbeiter, je nach ihrer Funktion, flexible Arbeit zu Hause und im Büro zu kombinieren», heisst es von der Bank. «Das bedeutet, dass wir weniger Bürofläche benötigen als vor der Pandemie. Aus diesem Grund werden wir zwei Stockwerke unseres Büros in 5 Broadgate untervermieten, das weiterhin das Zentrum für alle Aktivitäten von UBS in Grossbritannien ist.»
Laut den Quellen der Zeitung vermarktet die UBS die Räumlichkeiten derzeit an potenzielle Mieter. Und die UBS scheint nicht allein zu sein. Eine Reihe von Unternehmen habe beschlossen, «graue Flächen» unterzuvermieten, die aufgrund der durch die Pandemie veränderten Arbeitspraktiken nicht mehr benötigt werden.
Grosses Angebot
Nach Angaben des Immobilienbrokers Savills sei das Angebot an untervermieteten Büroflächen in der Londoner City und im West End von rund 3 Millionen Quadratmetern im März 2020 auf mehr als das Doppelte ein Jahr später angestiegen. Seitdem ist die Zahl wieder auf knapp 5 Millionen Quadratmeter gesunken.
Die beiden Etagen im 5 Broadgate dürften aufgrund der Lage und der Qualität des Gebäudes sehr gefragt sein, so ein Immobilienberater in der City.
5 Broadgate gehörte ursprünglich der Immobiliengesellschaft British Land und dem singapurischen Staatsfonds GIC, einst ein Grossaktionär der UBS. Vor fünf Jahrten wurde es dann vom der Investmentgesellschaft CK Asset Holding des Hongkonger Tycoons Li Ka-shing für 1 Milliarde Pfund erworben. Im März dieses Jahres wurde es dann für 1,2 Milliarden Pfund an den südkoreanischen National Pension Service verkauft. Die UBS hält einen Mietvertrag bis 2035.