Der Druck auf die Schweizer Grossbank nimmt nochmals zu. Der weltweit grösste Staatsfonds will an der kommmenden Generalversammlung dem Verwaltungsrat und der Konzernleitung der Credit Suisse die Décharge verweigern. Und das ist noch nicht alles.
Der norwegische Staatsfonds NBIM, der mit einem Anteil von 1,3 Prozent zu den 15 grössten Aktionären der Credit Suisse (CS) gehört, will an der Generalversammlung vom kommenden Freitag gegen die Entlastung des Verwaltungsrats und der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2020 stimmen, wie einer Abstimmungs-Empfehlung zu entnehmen ist.
Dies erhöht den Druck auf die Bank, da die beiden einflussreichsten Berater für die Stimmrechtsvertretung, ISS und Glass Lewis, diesen Monat ebenfalls diese Empfehlung abgaben. Ähnlich hat sich auch die Schweizer Ethos Stiftung geäussert, wie auch finews.ch bereits berichtete.
Wie das Geldinstitut bereits bekanntgab, werden am Aktionärstreffen Themen mit Bezug zum Fall Greensill vom Antrag auf Entlastung ausgenommen.
Angemessene Offenlegung gefordert
Für das Geschäftsjahr 2021 wollen die Norweger hingegen für eine Décharge stimmen, wie weiter zu erfahren war.
«Wenn die Transparenz eines Unternehmens nicht unseren Bedürfnissen als Finanzinvestor entspricht, ziehen wir in Erwägung, einen begründeten Aktionärsantrag zu unterstützen, der eine angemessene Offenlegung fordert», erklärte der Fonds.
Zuspruch für Dividende
Der Fonds empfiehlt jedoch, den Vergütungsbericht zu genehmigen, Axel Lehmann als Verwaltungsratsmitglied und Verwaltungsratspräsidenten zu wählen sowie die angekündigte Dividende von 10 Rappen je Aktie zu genehmigen.
Die kommende Generalversammlung der CS findet ohne Anwesenheit der Aktionärinnen und Aktionäre statt. Sie wird virtuell durchgeführt.