Der CEO der auf US-Kunden spezialisierten Reyl-Tochtergesellschaft Reyl Overseas ist seit Mitte Januar 2022 nicht mehr im Amt, wie Recherchen von finews.ch zeigen. Per Anfang März 2022 übernimmt ein neuer Chef, der schon früher diesen Posten inne hatte.
Die auf US-Kunden spezialisierte Tochtergesellschaft Reyl Overseas der italienisch-schweizerischen Bankengruppe Reyl Intesa Sanpaolo hat Roger Gröbli auf Anfang März 2022 zu ihrem CEO ernannt, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.
Von Zürich aus wird er unter anderem für die Entwicklung der Dienstleistungen für die Vermögensverwaltung von US-Kunden zuständig sein, wie weiter zu erfahren war.
Die Ankündigung ist insofern überraschend, da vom bisherigen CEO, René Marty (Bild oben), keine Rede ist. Wie Recherchen von finews.ch ergaben, hat er Ende Dezember 2021 von sich aus gekündigt. Er hat die Bank bereits verlassen und ist noch bis Ende März 2022 angestellt. Ein Sprecher des Instituts wollte sich zu den Gründen nicht äussern.
Marty, zuvor auch schon bei der UBS und bei LFA für US-Kundinnen und Kunden zuständig, stiess im Oktober 2018 zu Reyl Overseas, wie auch finews.ch berichtete. In der Folge war Reyl Overseas sehr erfolgreich und 2019 sowie 2020 sogar der am schnellsten wachsende Bereich, wie aus den Geschäftsberichten hervorgeht.
Vielfältige Berufserfahrung
Sein designierter Nachfolger, Roger Gröbli, verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im Bankensektor. Als Finanzanalyst war er unter anderem als Stratege für asiatische Aktien und als Leiter des Aktienresearch bei ABN Amro Private Banking in Singapur tätig gewesen.
Er war auch für die Akquisition und den Aufbau von Beziehungen zu vermögenden Kunden auf drei Kontinenten (Asien, Europa und Nordamerika) zuständig.
Gleiche Funktion
Sein beruflicher Werdegang führte ihn auch zur UBS, zur LGT-Gruppe und zur Credit Suisse, wo er Head Private Banking North Asia war. Zuletzt war Gröbli knapp zwei Jahre lang Global Market Leader China bei der Banque International à Luxembourg (BIL) in der Schweiz gewesen.
Zwischen 20212 und 2015 war Gröbli bei Reyl bereits in der gleichen Funktion tätig gewesen, die er nun wieder übernimmt. Mit dem Unterschied, dass die Genfer Bank Reyl heute mehrheitlich dem italienischen Konzern Intesa Sanpaolo gehört – genau genommen der Vermögensverwaltungssparte Fideuram-Intesa Sanpaolo Private Banking.
Ausbau des Geschäfts
Nach seinem Abschluss an der Wirtschaftshochschule St. Gallen absolvierte Groebli ein Nachdiplomstudium in Banking & Finance am Swiss Finance Institute in Zürich, das er mit dem Executive und Advanced Executive Program abschloss. Er absolvierte erfolgreich ein Private-Banking-Zertifizierungsprogramm am Insead in Fontainebleau (Frankreich).
«Roger Groebli kennt Reyl aufgrund seiner früheren Tätigkeit bei uns sehr gut. Sein Fachwissen über den US-Markt sowie seine Managementfähigkeiten sind ein Gewinn für den weiteren Ausbau unseres Geschäfts», sagte Lorenzo Rocco di Torrepadula, Leiter des Wealth Management und Partner von Reyl Intesa Sanpaolo.