Die Genfer Privatbank Reyl, die in jüngster Zeit auch stark von Lugano und Zürich aus tätig ist, blickt auf ein durchzogenes erstes Halbjahr 2024 zurück. Unter dem Strich resultiert ein Verlust, den der neue, seit Juli 2024 im Amt stehende CEO nun ausmerzen muss.
Die Genfer Privatbank Reyl, die hierzulande mit weiteren Standorten in Zürich und Lugano vertreten ist, erlitt im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Verlust von 4,9 Millionen Franken, wie dem entsprechenden Semesterbericht zu entnehmen ist. Darüber berichtete zuerst der Genfer Finanzblog «Finance Corner».
Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 10,5 Millionen Franken resultiert – allerdings nachdem das Unternehmen, das mit vollem Namen Reyl Intesa Sanpaolo heisst, von seiner Muttergesellschaft tiefgreifend reorganisiert worden war.
Zahlreiche Tochtergesellschaften
Die seit Mai 2021 vom italienischen Finanzkonzern Intesa Sanpaolo kontrollierte Bank muss nun einen Verlust hinnehmen, obwohl die verwalteten Vermögen in der Berichtsperiode zunahmen. Sie stiegen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 5,6 Prozent auf insgesamt 15,2 Milliarden Franken.
Wenn man die von den Tochtergesellschaften in Buenos Aires, Dubai, Malta, London und Singapur sowie vom Vermögensverwalter 1875 Finance (an dem Reyl 40 Prozent hält) betreuten Kundengelder hinzuzählt, belaufen sich die Depots gar auf 32,8 Milliarden Franken.
Deutlich mehr Personal engagiert
Trotz dieses Anstiegs sanken die Betriebserträge im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 14,9 Prozent und beliefen sich auf 55,4 Millionen Franken. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die gesunkenen Zinserträge zurückzuführen, die um fast 30 Prozent zurückgingen, sowie auf tiefere Handelserträge, die um 26,2 Prozent sanken, wie aus den Semesterzahlen weiter hervorgeht.
Im Gegensatz dazu stiegen die Betriebskosten im gleichen Zeitraum um 9,3 Prozent, was zu einem operativen Verlust von 4,2 Millionen Franken im ersten Halbjahr 2024 führte. Die Bank führt den Kostenanstieg vor allem auf die Neuanstellung von Personal zurück. Unter dem Strich resultiert dann der eingangs erwähnte Nettoverlust.
Neuer CEO gefordert
François Reyl und Pasha Bakhtiar (Bild: PD, Reyl)
Pasha Bakhtiar, der Anfang Juli 2024 das Zepter als CEO und Vorsitzender des Exekutivausschusses von François Reyl übernommen hat, ist entsprechend gefordert, die Bank wieder in die Gewinnzone zurückzuführen. Die zahlreich engagierten Frontleute sollten die Voraussetzungen dazu bieten. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen per Mitte 2024 351 Personen, gegenüber 327 Personen im Vorjahr (+7 Prozent).
Bakhtiar ist seit 2018 Partner der Bank und seit 2023 Mitglied des Executive Committee. Vor seiner Ernennung zum Partner gründete er die Tochtergesellschaft der Bank in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), die er von 2014 bis 2018 leitete. Er spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Gründung der Online-Bank Alpian, deren Verwaltungsrat er auch präsidiert.
Breit abgestütztes Geschäftsmodell
Bakhtiar verfügt über 25 Jahre an Erfahrung im Wealth Management, Asset Management und in digitalen Bankstrategien. Die Bank verfolgt ein breit abgestütztes Geschäftsmodell, das die Bereiche Wealth Management, Corporate Finance, Asset Services und Asset Management umfasst.