Die Schweizer Tochtergesellschaft der Gazprombank ist ins Visier der Justiz geraten. Die Untersuchungen stehen wohl im Zusammenhang mit einem früheren Aufsicht-Verfahren rund um die «Panama Papers».
Die Zürcher Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Roman Abdulin, den CEO der Gazprombank Schweiz, wie die «Handelszeitung» in ihrer Onlineausgabe berichtet. Die Untersuchung erstreckt sich zudem auf weitere Mitarbeiter des Instituts, das etwas 90 Angestellte in ihrer Filiale Zürich beschäftigt, wie die Zürcher Staatsanwaltschaft der Zeitung gegenüber bestätigte.
Die Verfahren soll auf die im Jahr 2017 erfolgten Enthüllungen rund um die «Panama Papers» zurückgehen. Die Gazprombank wurde heute vor genau vier Jahren von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) gerügt und durfte im Anschluss keine Privatkunden mehr annehmen.
Finma Verfahren von 2018
Die Finma rügte die Bank damals für schwere Verstösse gegen die Sorgfaltspflichten des Geldwäschereigesetzes in den Jahren 2006 bis 2016. Insbesondere das Geschäft mit Privatkunden «einschliesslich politisch exponierter Personen mit Offshore-Gesellschaften» war von den genannten Mängeln betroffen, wie auch finews.ch damals berichtete.
Die Gazprombank ist in der Schweiz eher auf Firmenkunden und Handels-Finanzierungen spezialisiert. Gemäss Finma gingen viele der Verstösse auf das Vorgängerinstitut, die Russische Kommerzial Bank, zurück. Die Gazprombank habe in der Zwischenzeit verschiedene Massnahmen ergriffen, um Organisation, Risikomanagement und die Kontrollfunktionen zu verbessern, wie vor vier Jahren betont wurde.