Nach dem Verwaltungsratspräsidenten der Credit Suisse erfährt nun auch ein Verwaltungsrat hohe Ehren in Grossbritannien. Allerdings ist nicht klar, wie lange er der Grossbank noch erhalten bleibt.
Richard Meddings wird eine der höchsten Ehren zuteil, die einem Briten widerfahren kann: Er figuriert auf der traditionellen Neujahrsliste der von der Queen für ihre Verdienste um das Königreich ausgezeichneten Personen.
Im Rahmen dieser Ehrung ist Meddings, der auch im Verwaltungsrat der Schweizer Grossbank Credit Suisse (CS) sitzt, zum Commander des «Order of the British Empire» (OBE) ernannt worden. Dabei handelt es sich um einen Ritterorden, der im Jahr 1917 vom damaligen britischen König Georg V. gestiftet worden war.
Ein «Sir» bei der CS
Bankpräsident António Horta-Osório wurde seinerseits im vergangenen Juni von der britischen Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen. Dies um seiner Verdienste in der Finanzbranche sowie für sein Engagement zugunsten der psychischen Gesundheit und für Kultur willen, wie es damals hiess. Fortan darf sich der gebürtige Portugiese «Sir» Horta-Osório nennen.
Medienberichten zufolge möchte die britische Regierung Meddings dieses Jahr zum Präsidenten des öffentlichen Gesundheitssystems NHS machen – unklar ist, ob dem in Grossbritannien äussert gut vernetzen Banker noch Zeit für die CS bleibt, wie auch finews.ch berichtete.
Mit Aufräumarbeiten beschäftigt
Bei der Grossbank hatte Meddings vergangenen April vorübergehend den Vorsitz des Risikoausschusses übernommen, als klar geworden war, dass sein Vorgänger auf dem Posten an der Generalversammlung nicht wiedergewählt werden würde.
Meddings ist seither mit den Aufräumarbeiten rund um die geschlossenen CS-Greensill-Fonds sowie um die Milliardenverluste mit der New Yorker Finanzfirma Archegos stark gefordert.