Die Grossbank UBS verkauft das Hotel Seepark im bernischen Thun. Die Grossbank trennt sich damit von einem Erbe aus der Zeit des SBV.
Das traditionelle Seminar- und Congresshotel Seepark in Thun geht per 15. Dezember in neue Hände über. Die UBS habe sich dazu entschieden, das Hotel sowie die dazugehörige Betriebsgesellschaft zu veräussern, heisst es in einer internen Mitteilung der Grossbank, die finews.ch vorliegt.
Käuferin ist die Immobiliengruppe Artisa mit Hauptsitz in Zug. Der Kaufpreis bleibt geheim.
Der Verkauf habe nichts mit der gegenwärtigen Situation rund um die Corona-Pandemie zu tun, sagte Harald Egger, Leiter Group Corporate Services bei der UBS, gegenüber dem «Thuner Tagblatt» (Artikel bezahlpflichtig). «Interne Aus- und Weiterbildungen werden vermehrt digital durchgeführt», so Egger weiter. Das sei der Grund, weshalb immer weniger Ausbildungsseminare durchgeführt würden. Allerdings haben Seminar- und Kongresshotels derzeit generell einen schweren Stand.
Der «Wolfsberg» verbleibt
Die Entscheidung, sich von dem Objekt zu trennen, sei im Rahmen der Gebäudestrategie gefallen, so Egger weiter. Der Seepark sei nicht Teil des Kernportfolios der Grossbank.
Der Thuner Seepark wurde 1989 als Ausbildungszentrum vom damaligen Schweizerischen Bankverein (SBV) gebaut. Durch die Fusion von SBV und der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG) wurde der Seepark 1998 zu einer Tochtergesellschaft der UBS. Die Bank betreibt noch ein zweites Seminar- und Weiterbildungshaus in Wolfsberg in der Ostschweiz.
Der Seepark wurde 2012 grundlegend modernisiert und als 4-Stern-Superior-Hotel klassifiziert. Die Gastronomie «das Restaurant» wurde 2016 mit 16 «Gault Millau»-Punkten dekoriert. Vier Jahre später erhielt es einen «Guide Michelin»-Stern, der erste für ein Thuner-Restaurant.
Mehr Zimmer
Die Käuferin Artisa wolle mit dem Kauf die bisherigen Aktivitäten festigen, heisst es in dem Artikel weiter. Die Ausrichtung des Hotels bleibe bestehen, die gesamte Belegschaft von 87 Mitarbeitenden übernommen und auch das gastronomische Angebot bleibe unverändert. Für die Zukunft werde an einem architektonischen Entwicklungsprojekt gearbeitet, mit dem Ziel, die Zimmeranzahl zu erhöhen und neue Bereiche für Aktivitäten rund um die Freizeit- und Wellnesswelt zu schaffen.
Die Artisa-Gruppe ist ein Schweizer Familienunternehmen mit Sitz in Zug und Büros in Zürich, Lausanne und Lugano. Im Ausland gibt es Niederlassungen in Frankfurt, Mailand, Paris und Prag. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Verwaltung von Immobilieninvestitionen spezialisiert. Der Wert des Immobilienportfolios wird mit 760 Millionen Franken angegeben. Das Unternehmen wird von Stefano und Alain Artioli geleitet.