Eine Schweizer Compliance-Plattform hat in der Privatbank Julius Bär eine mächtige Verbündete gefunden. Das Institut hat dabei ein bestimmtes Kundensegment im Visier.
Julius Bär schliesst sich Wecan Comply an, einer speziell für Privatbanken und externe Vermögensverwalter konzipierten und Blockchain-basierten Compliance-Plattform. Wie einer gemeinsamen Mitteilung vom Montag zu entnehmen war, will das Zürcher Traditionshaus mit dem Schritt Mehrwert für das Segment der unabhängigen Vermögensverwalter schaffen. Dieses bedienen die «Bären» als Depotbank und Anbieter von Anlagelösungen.
Wie ein Tresor
Wecan Comply, ein Angebot der 2015 egründeten Schweizer Wecan Gruppe, ist der Meldung zufolge wie ein digitaler Tresor aufgebaut. Die Plattform läuft auf einem normalen Webbrowser und benötigt lediglich Zugang zum Internet. Ziel der Lösung ist es, das Tagesgeschäft von Vermögensverwaltern zu entlasten, sowie sicherzustellen, dass bestimmte Aufgaben zuverlässig ausgeführt werden, während gleichzeitig neue Vorschriften eingehalten werden.
Mit Blick auf die auf 2022 festgelegte Unterstellung aller unabhängigen Vermögensverwalter unter die Oberaufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) wird die Compliance-Last für die Branche nochmals zunehmen. Wie Wecan schreibt, müssen deshalb Massnahmen getroffen werden, um die immer zeitaufwändigere und ineffiziente Doppelspurigkeit der gleichen Aufgaben zu vermeiden.
Genfer Banken breit vertreten
Das Fintech hat bisher vor allem in der Westschweiz Privatbanken als Partner gewinnen können – so etwa die in Genf beheimateten Institute Pictet, Lombard Odier, UBP, Mirabaud, Edmond de Rothschild, Syz und Reyl. Mit von der Partie sind grosse unabhängige Vermögensverwalter wie Swisspartners, Bedrock oder Stanhope Capital.