Die in München angesiedelte Bank Vontobel Europe konnte 2020 ihr Geschäftsaufkommen steigern – schloss aber gleichzeitig Standorte. Nun erweitert die Tochter des Zürcher Investmenthauses das Management.
Die Bank Vontobel Europe vermochte die Position als Europa-Hub für die Vontobel Gruppe weiter auszubauen, wie einer Mitteilung vom Donnerstag zu entnehmen war. Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2020 weist die Europabank ein gesteigertes und deutlich positives Jahresergebnis aus.
Wie ein Blick in den im deutschen Handelsregister deponierten Geschäftsbericht zeigt, erzielte die Vontobel-Tochter einen Bilanzgewinn von 6,4 Millionen Euro, gegenüber 6,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das klingt nicht nach viel – aber viele Schweizer Mitbewerber kämpfen im deutschen Markt um die Schwarze Null.
An der 2-Milliarden-Euro-Grenze
Wesentlicher Treiber fürs Ergebnis seien Produkt-Platzierungen im Asset Management, der Erfolg mit Strukturierten Produkten sowie die deutliche Steigerung der betreuten Vermögen im Wealth Management (dem Private Banking) gewesen war weiter zu erfahren. Dies überwiegend dank neuen Kunden an allen Standorten. Im Wealth Management betreut die Gesellschaft Kundengelder von 1,9 Milliarden Euro, was einem Plus von 17 Prozent zu 2019 entspricht.
Noch im Dezember 2019 hatte sich Vontobel entschieden, ihr Sell-Side-Brokerage konzernweit einzustellen. Als Folge davon wurde die Niederlassung Köln im Jahr 2020 abgewickelt und geschlossen. In der Niederlassung London übernahm die Zürcher Kantonalbank die Aktivitäten, wie auch finews.ch berichtete.
Drei Standorte, drei Chefs
Die Bank Vontobel Europe ist somit künftig an drei Standorten vertreten: mit der Zentrale und Wealth-Management-Niederlassung in München und den Niederlassungen in Hamburg (Wealth Management) und Frankfurt am Main (Digital Investing, Platforms&Services und Asset Management).
Der Chef der Frankfurter Niederlassung, Anton Hötzl, steigt nun per 1. Juli auch in die Geschäftsleitung der Europabank auf. Der Jurist arbeitet seit 2008 für die Gruppe und ist der Meldung zufolge ein Architekt der Expansion in Europa.
Das Dreiergremium besteht nun aus Thomas Fischer, zuständig für Asset Management und Wealth Management, Andreas Heinrichs, zuständig für die Centers of Excellence, und der Neuernannte Hötzl, der Platforms & Services, Digital Investing und Structured Solutions verantwortet.