Reyl & Cie hat jetzt eine Banklizenz. Das Institut will bald in Zürich eine Filiale eröffnen – und sucht an der Limmat auch Akquisitions-Objekte.

Das Genfer Finanzinstitut Reyl & Cie hat von der Finma die Banklizenz erhalten. Die Firmenbezeichnung Reyl & Cie AG wird beibehalten. Das Unternehmen, 1973 gegründet, war bislang vornehmlich als Effektenhändler tätig.

Auch künftig will sich die neue Bank auf drei Tätigkeiten konzentrieren: Erstens auf das ursprüngliche Tätigkeitsfeld, das Portfoliomanagement; zweitens auf die von Reyl Asset Management entwickelte Verwaltung von eigenständigen Anlagefonds, wobei das Fondsvolumen um 4 Milliarden Franken liegt; und drittens auf das Private Office.

Luxemburg, Paris, Singapur, Zürich

Die Banklizenz soll bei der internationalen Entwicklung der Reyl-Gruppe und bei der Suche nach neuen Markt- und Kundensegmenten eine wichtige Rolle spielen.

Nach Luxemburg und Paris hat Reyl & Cie im Frühling 2010 ein Büro in Singapur eröffnet und wird im Laufe des Jahres 2011 in Zürich Fuss fassen; der Schritt soll insbesondere dem Verkauf der eigenen Fonds in der Deutschschweiz dienen.

Wie Konzernchef François Reyl in einem Interview mit «L'Agefi» sagte, sei man in Zürich aber auch offen für Akquisitionen. Dabei interessiere sich Reyl vor allem für Vermögensverwalter mit Assets under management zwischen 500 Millionen und 2 Milliarden Franken.

Fast schon eine Bankengründungswelle

In diesem Jahr ging bereits die Bank Gutenberg in Zürich an den Start; im Begriff, ein neues Geldhaus zu gründen, ist auch Ex-Swissfirst-Mann Thomas Matter, und wie finews.ch kürzlich auch berichtete, will der einstige SAM-Gründer Reto Ringger Anfang 2011 mit einer «nachhaltigen» Bank ins Geschäft steigen.