Bei der Genfer Bankensoftware-Schmiede kommt es zu einem gross angelegten Wechsel im Management. Zum Zug kommen vorab interne Kandidaten.
Temenos-CEO Max Chuard stellt seine Equipe neu auf. Wie die an der Schweizer Börse SIX kotierte Genfer Banken-IT-Spezialistin am Mittwoch vermeldete, wurde Alexa Guenoun zur neuen operativen Chefin (COO) unter Chuard ernannt. Sie ersetzt den langjährigen Jean-Michel Hilsenkopf, der in den Ruhestand geht. Guenoun, die seit dem Jahr 2006 fürs Unternehmen arbeitet, übernimmt zudem den Service- und Support-Bereich von Colin Jarrett.
Jarrett konzentriert sich von nun an auf seine Funktion als Chief Cloud Officer, also als Verantwortlicher für die Datenwolke. Diese spielt in der Umstellung des Geschäftsmodells auf Cloud-Dienste (Software as a Service, SaaS) eine entscheidende Rolle. Für Guenoun übernimmt im amerikanische Markt Jaqueline White. Sie ist neu zu Temenos gestossen und war zuvor für die Software-Häuser DXC, Oracle und die Beratungsfirma Accenture tätig.
Märkte neu verteilt
David Macdonald, auch er ein Neuzugang, tritt derweil die Führung über den europäischen Markt an, Jean-Paul Mergeai führt das Geschäft in Asien und Nahost.
Deirdre Dempsey-Leclercq stösst als Chefjuristin zur Geschäftsleitung und ist weiterhin für die Compliance zuständig. Philip Barnett schliesslich ist im Management neu um die Wachstumsstrategie besorgt.
In ihrer angestammten Funktion verbleiben Takis Spiliopoulos als Finanzchef, Mark Winterburn als Produkte- und Technologie-Verantwortlicher und Monica Rancati als Leiterin des Personalwesens.
Jahr des Wandels
Zusammen mit dem Führungsaustausch gab Temenos auch Vorab-Eckwerte zum Jahresergebnis 2020 bekannt. Daraus wird ersichtlich, dass der Strukturwandel im Banking und der Wechsel zum SaaS-Modell auch den Genfern einiges abverlangt.
Die Erträge stiegen zum Vorjahr insgesamt noch um 8 Prozent, der Betriebsgewinn stagnierte mit 1 Prozent Steigerung. Die Erträge aus dem herkömmlichen Lizenzgeschäft gingen dabei um 20 Prozent zurück – immerhin können die Genfer vermelden, dass die SaaS-Erträge in derselben Frist um 44 Prozent zulegten, dies aber wohl auf deutlich tieferer Basis.