Die CS-Tochter lanciert ein strukturiertes Produkt auf der Basis von physischem Gold und verspricht dabei die Lieferung – das Ganze ohne Emittentenrisiko.
Theoretisch ist das Gold-Zertifikat der Clariden Leu ein normaler Tracker mit physisch hinterlegtem Gold. Was die Bank jedoch als Erste in diesem Gebiet auf die Beine gestellt hat, ist ein Produkt, bei dem die physische Auslieferung von Gold garantiert ist, ohne dass dabei ein Emittentenrisiko besteht, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Denn speziell für dieses Produkt hat die Clariden Leu die Gesellschaft Clariden Leu Metall AG ins Leben gerufen. Diese hält die dem Zertifikat unterlegten Goldreserven in den Lagern der Sega-Intersettle (SIS).
Damit wird garantiert, dass auch im Fall eines Konkurses der Bank, der Kunde sein Gold erhält und dieses nicht in die Konkursmasse der Mutterbank rutscht.
Nicht gänzlich ohne Risiko
Das einzige Risiko, welches der Anleger im Katastrophenfall trägt, ist, dass die Clariden Leu Metall AG das Gold innert zehn Tagen nach einem Konkurs an den Markt bringen muss. In dieser Zeit kann der effektiv erzielte Preis unter den Wert des Zertifikats sinken. Auch wird der Anleger in diesem Fall in Cash ausbezahlt.Vorgesehen ist dafür der als sicher geltende Schweizer Franken.
Sollte es zu einem solchen Horror-Szenario kommen, hat der Verwaltungsrat der Clariden Leu Metall AG das letzte Wort. Dieser hat stets im Sinne des Anlegers zu agieren. Kommt es also zeitgleich zum Konkurs zu einer Hyperinflation, entscheidet der Verwaltungsrat, in welcher Währung das Gold veräussert wird. Auch sei eine Abgeltung in physischem Gold denkbar, sagt Marco Bartolucci, Chef der Strukturierten Produkte bei Clariden Leu, und fügt an, dass das Interesse des Anlegers hier stets im Vordergrund stehe.
Das Produkt kann vierteljährlich gekündigt werden und wird in Gold konvertiert. Alternativ kann das Produkt auch einmal jährlich für eine Abgeltung in Cash gekündigt werden. Anleger können bereits ab einer Unze Gold partizipieren.
Clariden Leu glaubt an Gold
Marco Bartolucci bezeichnet das neue Zertifikat als «Doom-Produkt». Es richtet sich also an Investoren, die mit dem Schlimmsten rechnen. Zudem sei es auch für kleine Privatanleger geeignet und bietet eine Abgeltung in physischem Gold.
Anders als ein ETF sei das Gold wirklich bei der SIS hinterlegt. Zudem befinde sich das Gold in der Schweiz und nicht bei einem Emittenten in den USA, wo noch beträchtliche Transportkosten für eine allfällige Auszahlung anfallen würden.
Allgemein rät die Bank ihren Anlegern, in Gold zu investieren. Gründe für einen weiter steigenden Goldpreis sieht Peter Labhart, Chef der Alternative Investments der Bank, auf Grund von verschiedenen Faktoren.
Empfehlung: 4 bis 8 Prozent in Gold
Einerseits befinden sich die US-Zinsen auf einem Allzeittief und machen nicht den Anschein, dass sich der Leitzins in den USA in absehbarer Zeit stark erholen werde. Viel mehr plane das FED eine weitere Geldschwemme.
Des Weiteren besteht bei den Emerging Markets ein starker Nachholbedarf in Sachen Gold. Prozentual besitzen Nationen wie China und Indien nur einen geringen Anteil ihrer Reserven in Gold. Es sei daher zu rechnen, dass diese Nationen in nächster Zeit kräftig auf dem Goldmarkt zuschlagen werden, sagt Labhart.
Dies kann zu einer Hebelwirkung im Gold bewirken, was den Preis weiter in die Höhe schiessen lassen kann. Allgemein rät die Bank ihren Kunden, vier bis acht Prozent ihres Portfolios in Gold anzulegen.
Offene Stellen bei Clariden Leu finden Sie unter diesem Link.