Der abgesagte Börsengang der Ant Group bedeute nicht, dass China die Öffnung der Finanzmärkte stoppen will, sondern eher, dass die Behörden wieder etwas genauer hinschauten, sagt David Chin, Leiter des China-Geschäfts bei der UBS.
Die chinesischen Behörden haben den Börsengang des Technologiekonzerns Ant im November zwar sehr spät gestoppt, dabei aber richtig gehandelt, wie David Chin, Leiter des China-Geschäfts bei der UBS, in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (bezahlpflichtiger Artikel) am Freitag sagt.
Im Geschäft mit Internetkonzernen würden Risiken einher gehen, die ohne eine klare Regulierung für den chinesischen Finanzsektor systemrelevant seien. Für die Börsenplätze in Hongkong und Schanghai sei die Absage dieses Börsengangs ebenfalls kein Rückschlag, so Chin weiter. Gerade Hongkong werde 2021 die Platzierung von Aktien einiger spannenden chinesischen Firmen sehen.
Generell werde China die Öffnung seines Finanzmarktes fortsetzen, so Chin. Vor diesem Hintergrund wolle die UBS ihren Mehrheitsanteil von 51 Prozent am Joint-Venture UBS Securities noch erhöhen.