Die Credit Suisse will aus ihrem Fondsgeschäft noch deutlich mehr herausholen. Der Vertrieb an die Bank spielt dabei keine geringe Rolle.
Mit 438 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen und 1’100 Mitarbeitenden ist das Asset Management der Credit Suisse (CSAM) kein geringer Teil der Vermögensverwaltung-Geschäfte, von denen sich die Grossbank so viel erhofft. Als mittelfristiges Ziel strebt die CS dort eine Rendite auf dem regulatorischen Kapital von 20 bis 25 Prozent an, im Asset Management gar 40 Prozent. Dies gab das Institut am Investorentag vom (heutigen) Dienstag bekannt.
Strategische Überprüfung
Entsprechend muss die Einheit auf Touren kommen, die im dritten Quartal dieses Jahres einen Gewinneinbruch erlitt und mit diversen Komplikationen zu kämpfen hatte, wie auch finews.ch berichtete. Noch mehr: Die der Internationalen Vermögensverwaltung (IWM) angegliederte Einheit ist seit dem Herbst Gegenstand einer strategischen Überprüfung. Der oberste Leiter des CS-Fondarms, Eric Varvel, hob am Dienstag dazu nun kurz den Vorhang.
Demnach hält die Grossbank weiter an CSAM fest und will das Geschäft auf diversen Achsen beschleunigen. Dies nicht zuletzt im internen Vertrieb, wo teils schon heute überraschend hohe Volumen erzielt werden: In den letzten Jahren konnten die durch die Kanäle der Vermögensverwaltung operativ gewonnenen Vermögen um 63 Prozent auf 65 Milliarden Franken gesteigert werden. Das Neugeld-Wachstum war damit höher als in allen anderen Segmenten, wie Varvel in der Präsentation festhielt.
Mehr als 1 Milliarden Franken pro Jahr
In Zukunft will CSAM nun noch enger mit der Produkte-Einheit IS&P und den Anlageberatern im Private Banking zusammenarbeiten; durch die Kollaboration mit der Vermögensverwaltung soll insbesondere mit Privatmarkt-Anlagen mehr als 1 Milliarden Franken Neugeld pro Jahr an Land geholt werden.
Der Vertrieb ist dabei nur eine von Varvels mittelfristigen Prioritäten. Ebenso ist geplant, die erfolgreichen Franchisen in den Bereichen der passiven Indexprodukte, der aktiv verwalteten Strategien und der Alternativen Investments skalierbar zu machen und einer breiteren Kundschaft zu verkaufen.
Nachhaltig führend
Ein weiterer Fokus liegt dabei auf den Alternativen Anlagen, wo die CS in den nächsten zwei bis drei Jahren an die 10 Milliarden Franken an neuen Vermögen zu gewinnen hofft – dies zum für die Bank lukrativen «2/20»-Gebührenmodell, dass aus dem Hedge-Geschäft bekannt ist.
Nicht vergessen geht die Nachhaltigkeit, wo CSAM bis Ende 2020 rund 100 Milliarden Franken nach nachhaltigen Gesichtspunkten verwalten wollte. Die Bank strebt nun an, im dem Feld ein führenden Fondsanbietern zu gehören; dies, nachdem im vergangenen Sommer Lydie Hudson als Sustainability-Leiterin ins Management berufen wurde und die CS am Dienstag bekanntgab, auch ein entsprechendes Komitee im Verwaltungsrat aufzustellen.