Am Mittwoch beging Untersuchungshäftling im Berner Regionalgefängnis Selbstmord. Jetzt verdichten sich die Hinweise, dass es ein Bankdaten-Lieferant war.
Wie die «Kronen-Zeitung» in Wien meldet, handelt es sich dabei um einen 42-jährigen Österreicher, der seit längerem in Winterthur wohnhaft war. Der Mann habe sensible Daten zu rund 2000 Schweizer Bankkunden an Deutschland geliefert – deshalb sass er in Bern in Untersuchungshaft.
Die «Krone» beruft sich dabei auf «Schweizer und deutsche Geheimdienstkreise»: Danach handelte es sich bei dem mutmasslichen Spion um einen gebürtigen Tiroler – er sei jener geheime Informant gewesen, «der die deutschen Finanzbehörden Anfang des Jahres mit einer so genannten Steuer-CD beliefert und damit für große Aufregung gesorgt hat.»
Vor zwei Wochen verhaftet
Diese Information wurde inzwischen durch die Bundesanwaltschaft gestützt. Gegenüber «Tages-Anzeiger Online» meldet die Behörde: «Die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass der verstorbene Mann im Rahmen der Strafuntersuchung wegen Bankdatendiebstählen und dem Verkauf der Daten nach Deutschland seit Mitte September inhaftiert war.» Und weiter meldet die Bundesanwaltschaft zum Fall, sie führe «seit Februar 2010 ein gerichtspolizeiliches Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verdachts auf wirtschaftlichen Nachrichtendienst (Art. 273 StGB). In gleichem Sachzusammenhang hat die BA mehrere Rechthilfebegehren an deutsche Bundesländer gerichtet. Die deutschen Behörden haben zwischenzeitlich den Empfang bestätigt».
Wie einer der «Krone»-Autoren in «Tages-Anzeiger Online» sagte, heisse der Verstorbene Wolfgang; seine Familie habe bis zu seinem Tod gar nicht gewusst, dass der Mann seit rund zwei Wochen verhaftet sei. Erst nach seinem Tod sei er von den Schweizer Behörden informiert worden, so der Vater zur «Krone».