Sie beschafften sich illegal Daten von Kunden der Zürcher Kantonalbank und erpressten das Institut auf 3 Millionen Franken: Nun befinden sich die mutmasslichen Täter in Untersuchungshaft.
Die Hiobsbotschaft erreichte die Zürcher Kantonalbank (ZKB) am Donnerstag vor einer Woche: Unbekannte gaben an, Dutzende von Kundendaten gestohlen zu haben, und forderten vom Staatsinstitut Bitcoins im Wert von 3 Millionen Franken, sonst wollten sie die Daten veröffentlichen.
Nun sitzen die mutmasslichen Täter in Haft, wie die Bank am Freitag mitteilte. Bei einer Person handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter der ZKB, der die Bank im vergangenen Jahr verlassen hatte. Bei den Verdächtigen handelt es sich laut Polizeiangaben um vier Schweizer im Alter zwischen 21 und 22 Jahren.
Datensatz umfasste Angaben von 58 Kunden
Die mutmasslichen Täter gelangten in den Besitz von insgesamt 58 Datensätzen von Kunden. Diese waren limitiert auf Name, interne Kundennummer und Geburtsdatum sowie bei 30 Kunden auch die Adresse. Diese Kunden wurden von der ZKB bereits direkt kontaktiert.
Die Polizei stellte die Daten bei der Verhaftung der mutmasslichen Tätern sicher. Es wurden laut der Bank keine Kundendaten veröffentlicht. Es sollen auch keine weiteren Kunden der ZKB betroffen sein.
«Die Zürcher Kantonalbank kann sowohl nach eigenen Tests und Analysen wie auch nach Tests und Analysen externer Spezialisten bestätigen, dass es sich nicht um einen Cyberangriff mit Datenabfluss gehandelt hat und unsere Datenbanken und Systeme zu keiner Zeit kompromittiert waren. Kundengelder waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr», hält die Bank in einem Schreiben fest. Weitere Angaben machte die Bank nicht.
Aus ermittlungstaktischen Gründen hat finews.ch auf Bitte der Zürcher Kantonalbank bislang auf eine Berichterstattung verzichtet.