Das Zürcher Traditionsinstitut hat in Singapur unlängst ein Desk eingerichtet, um auch von dort aus vermögende Russen erstklassig zu bedienen.
Um die russische Kundschaft besser bedienen zu können, wird Julius Bär seine Aktivitäten in Singapur ausbauen und dort ein spezielles Russian-Desk» eröffnen, wie Thomas Meier gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg» erklärte.
Geleitet wird diese Anlauf- und Transaktionsplattform von Anjela Snkhtchian. Sie hat sich die letzten zehn Jahre von Zürich um osteuropäische Kunden gemühert. Seit Juli ist sie nun in Singapur für Julius Bär im Einsatz.
Russen in Bewegung
Dass sich die Zürcher Bank nun auch von Singapur aus der russischen Klientel annimmt, ist ein geschickter Schachzug. Denn so baut sie ihre Präsenz dort auf, wo diese Kundengruppe ihre Aktivitäten zu einem grossen Teil hin verlegt.
Viele der vermögenden Russen kehren ihrem Heimatland den Rücken zu und lassen sich in den boomenden Metroplen Asiens nieder, allen voran in Singapur.
50 Millarden Dollar russisches Geld
Die Vermögen wohlhabender russischer Kunden in der Region haben sich in den letzten fünf Jahren offenbar verdoppelt und belaufen sich inzwischen auf rund 50 Milliarden Dollar.
Die Kundschaft aus Russland ist besonders interessant. Denn das potenzielle Vermögen dieser Klientel wird auf insgesamt 230 Milliarden Dollar geschätzt; dies bei einem jährlichen Wachstum von 10 und 15 Prozent.
Andere schon weiter
Nach London und der Schweiz entwickelt sich Singapur vor diesem Hintergrund zu einem immer wichtigeren Standort für das Private Banking. Auch andere Schweizer Banken bedienen von Singapur aus russische Kunden.
Die Grossbanken UBS und Credit Suisse haben bereits russische Desks in Asien eingerichtet. Aber auch kleinere Schweizer Banken, wie die BSI, bauen ihre Aktivitäten in Singapur insgesamt aus.