Am Investorentag der Grossbank vom letzten Dezember war die Welt noch eine andere. Das hat nun auch Folgen für die damaligen Renditeversprechen der Credit Suisse.

Im Rahmen des ausführlichen Berichts zum abgelaufenen ersten Quartal kam die Credit Suisse (CS) am Donnerstag nochmals auf ihre selbstgesteckten Ziele vom Investorentag am 11. Dezember 2019 zurück. Insbesondere die angepeilte Rendite auf dem materiellen Eigenkapital (ROTE) von 10 bis 11 Prozent für dieses Jahr und mittelfristig 12 Prozent liegt dabei den CS-Eignern am Herzen.

Nun hiess es seitens der Grossbank, der Einfluss der Corona-Krise auf die Ziele für 2020 liesse sich nicht voraussagen. Bereits anlässlich der Quartalszahlen vom April hatte die CS allerdings darauf hingewiesen, dass die Aussichten derzeit schwierig zu beurteilen seien.

Im Dezember Ziele kassiert

Immerhin «hofft» die Gossbank aber, ihre Mittelfrist-Ziele bei der Eigenkapital-Rendite nach Plan zu erreichen. Das könnte eventuell auch Opfer beeinhalten: Bereits im Dezember hatte die CS vor zusätzlichen Sparmassnahmen gewarnt, sollte ein widriges Umfeld solche nötig machen. Diese Lage scheint nun eingetroffen.

Die Nachricht vom Donnerstag könnte von den Investoren ungnädig aufgenommen werden. Bereits am letzten Investorentag hatte das Institut ihr Renditeziel für 2019 kassieren müssen, wie auch finews.ch berichtete. Der letzten Februar unter Druck zurückgetretene Ex-CEO Tidjane Thiam gab sich damals noch zuversichtlich, dass 2020 ein Teil des Drucks von der Bank weichen werde.