Der Kantonsrat hat ein Vorhaben versenkt, das auch die Spitzengehälter bei der Zürcher Kantonalbank deckeln wollte. Das hätte Bankchef Martin Scholl getroffen.

1 Million Franken ist die Schallgrenze: Mit einer Motion wollte die Ratslinke im Zürcher Kantonsrat die Spitzenlöhne in Staatsbetrieben deckeln. Im Fokus der Debatte stand neben den Spitälern und der Universität vor allem die Zürcher Kantonalbank (ZKB), die sich weiterhin vollständig in Besitz des Kantons befindet.

Wie die «NZZ» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, ist der Vorstoss am (gestrigen) Montag deutlich zurückgewiesen worden, mit 104 zu 58 Stimmen. Die bürgerlichen Parteien stellten sich auf den Standpunkt, dass es eine gesetzliche Obergrenze für Löhne der kantonalen Institutionen nicht brauche; bei der ZKB könne der Kanton über den (politisch gewählten) Bankrat Einfluss aufs Lohnthema nehmen.

Abschreckendes Exempel im Aargau

Die achtköpfige Geschäftsleitung der Staatsbank wird womöglich aufgeatmet haben: Sie verdiente zuletzt insgesamt 12 Millionen Franken, Chef Martin Scholl davon gut 2 Millionen Franken. Beim Institut hatte man nicht zuletzt befürchtet, mit einem Lohndeckel bei der Suche nach Top-Bankern im Nachteil zu sein.

Die Befürchtung ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wie der Fall der Aargauer Kantonalbank (AKB) zeigt. 2012 hatte das dortige Kantonsparlament den Cheflohn der AKB gedeckelt. Da in der Folge kein AKB-Chef mehr als Doppelt so viel wie ein Regierungsrat verdienen darf, also nicht mehr als rund 600'000 Franken, hatte das Institut zeitweise seine liebe Mühe, CEO-Kandidaten zu finden.